Last-Cookie-Effekte durch Gutscheine vermeiden

Zum Thema Gutscheine im Affiliate-Marketing scheiden sich seit Jahren die Geister. In unserer Kategorie „Gutscheine“ veröffentlichen wir regelmäßige interessante Studien und News zum Thema Gutschein-Marketing.

Durch den im BVDW veröffentlichten Gutschein-Leitfaden  hat sich das Thema Gutschein-Marketing im Affiliate-Kanal seit 2013 wesentlich professionalisiert. Auch AffiliateBLOG.de hat sich bereits 2012 umfassend mit dem Thema „Gutscheine – die Geister die ich rief…“ beschäftig und dort sowohl die Vor- als auch Nachteile analysiert.

Mittlerweile wissen die meisten Advertiser bereits, wie Sie mit dem Thema Gutscheine professional umgehen sollen und haben dafür bereits eine entsprechende Strategie entwickelt.

Durch die immer bekannteren Gutschein-Portale wie gutscheine.de oder sparwelt.de liefern die Gutschein-Affiliates mittlerweile auch inkrementelle Sales und Neukunden.

Zudem gibt es mittlerweile zahlreiche Technologien, die mit einem Basket-Freeze oder eine entsprechenden Costumer-Journey-Auswertung Mitnahmeeffekte von Gutscheinen unterbinden oder entsprechend bewerten können.

Nichts desto trotz, gibt es natürlich nach wie vor auch kleinere Shops, die noch nach einer Lösung für das Problem suchen.

Einen interessanten Ansatz hierzu hat nun der amerikanische Onlineshop JCPenney implementiert.

Und zwar hat der Shop im Warenkorb neben dem Gutschein-Eingabefeld einen Link hinzugefügt mit dem Hinweis „find coupon“

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Wenn man auf den Link klickt, öffnet sich ein Popup des Onlineshops in dem alle aktuellen Online-Gutscheine von JCPenney zu sehen sind:

jcpenney2

Mit dieser Funktion kann man also relativ einfach die Kunden dahingehend beeinflussen, dass sie nicht ein neues Browserfenster öffnen, um im letzten Kontaktpunkt einen Gutscheincode zu suchen und somit möglicherweise ein Gutschein-Cookie ein zuvor gesetztes Affiliate-Cookie überschreibt.

Und Kunden die initial über einen Gutscheinpublisher kommen, haben ja eh bereits einen Gutscheincode den sie dann im Shop verwenden werden.

Doch was denken die Gutschein-Portale über solche Lösungen? Die MenschDanke GmbH (betreiber von gutscheinpony.de und Schnaeppchenfuchs.de) ist hierzu folgender Meinung:

“couponing” ist in Amerika ein lang andauernder Trend und gilt für viele bereits als Lifestyle. Dort ist üblich seinen Einkauf mit einem Gutschein zu vergünstigten, online sowie offline. Das ist in Deutschland nicht der Fall. Daher finde ich es unpassend über ein solches Modell für unseren Markt nachzudenken.

Gutscheine sollten ein Mittel sein um:
– neue Kunden zu gewinnen
– bestehende Kunden zu reaktivieren
– die Bekanntheit des Online-Shops zu steigern
– Abverkäufe anzukurbeln

Wenn sich Onlineshops in Deutschland nun dazu entschliessen jedem seiner User einen Gutschein anzubieten, bleiben alle diese Effekte aus. Die Margen werden extrem reduziert, was wiederum zu einer Preiserhöhung führen wird. Die User werden an die Rabatte im Shop gewöhnt und werden in den seltensten Fällen ohne Gutschein wieder dort einkaufen. Resultat ist ein überteuerter Online-Shop, der weder bei Idealo rankt noch die Chance hat über Publishern mehr Sichtbarkeit zu erzielen. Rückkehr zum alten System ist dann ausgeschlossen, weil sonst die User fern bleiben – ergo: Mumpitz!

Was haltet ihr von dieser Idee und wie ist Eure Strategie mit Gutscheinen im Affiliate-Kanal?

 

Markus Kellermann
Markus Kellermannhttps://www.affiliateblog.de
Markus Kellermann ist bereits seit 1999 im Online-Marketing tätig und Geschäftsführender Gesellschafter der Digital-Marketing-Agentur xpose360 GmbH mit Sitz in Augsburg. Als Autor hat Markus Kellermann bereits eine Vielzahl von Artikeln in Fachmagazinen publiziert. Zudem organisiert er mit der Affiliate Conference, dem Affiliate Innovation Day und der Influencer Conference drei der bedeutendsten Online-Marketing-Veranstaltungen und betreibt neben dem Affiliate-Portal affiliateBLOG.de auch den Podcast Affiliate MusixX.
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