Aktuell gibt es mal wieder eine neue Diskussion zum Thema Postview-Tracking, wobei Postview ja eigentlich keine eigene Tracking-Technologie ist, sondern man spricht eigentlich von der Postview-Methode.
Generell ist es natürlich gut und wichtig, dass man offen darüber diskutiert und debattiert, denn nur so kann man die Advertiser über die schwarzen Schafe im Business aufmerksam machen und offen vor den Gefahren warnen.
Doch man sollte dann auch über die Vorteile und die Chancen die man damit hat informieren und so beide Seiten betrachten, denn alles andere wäre Populismus.
Generell muss man ja sagen, dass man mit Postview-Publishern, die als Trafficbroker arbeiten, sehr wohl eine große Reichweite erreichen und somit die Umsätze seines Affiliate-Programms enorm steigern kann. Diese Postview-Publisher buchen dann Displaykampagnen und sorgen so dafür, dass die Marke wahrgenommen wird und der Kunde in einem definierten Zeitraum von 1-7 Tagen im Shop kauft.
Die Postview-Publisher berechnen ihren Gewinn über den eCPM, d.h. ohne eine Vergütung auf View-Basis würden die Postview-Publisher auch nicht aktiv, da sie sonst ja auch nichts verdienen. Dies hat also den Vorteil, dass man eine Display-Kampagne über Affiliate-Marketing abwickelt und hier nur auf Performancebasis vergütet und keinen TKP bezahlen muss.
Aber ich denke, die Vorteile wurden auch schon mehrmals erläutert und sind genell auch den meisten Advertisern bewusst.
Deswegen möchte ich auch eher auf die verschiedenen Kritikpunkte der aktuellen Diskussion eingehen.
Natürlich macht es absolut keinen Sinn „Partner“ auf Postview-Basis zu vergüten, die auf Freemailern oder Paid4-Seiten Traffic generieren, denn worüber hier gesprochen wird und was damit auch wohl gemeint ist, sind nichts anderes als Cookiedropper, die häufig über ein 1×1 großes Pixel ihre Cookies verschläudern. Mit solchen Partnern will auch niemand etwas zu tun haben.
Deswegen sollte man Postview auch nur mit einigen auserwählten Postview-Publishern abwickeln, mit denen man vorab eine eindeutige Kommunikation führt. Diese Publisher legen offen, auf welchen Kanälen und mit welchen Channels sie ein Partnerprogramm bewerben. Zudem werden die Werbemittel im sichtbaren Bereich eingebunden, ohne Rotation und mit einer bestimmten Mindestgröße, so dass hier auch eine richtige Medialeistung erbracht wird. Genau diese Punkte wurden auch durch den BVDW Code-of-Conduct-Zusatz definiert, nur man muss diese als Advertiser bzw. als Agentur natürlich auch durchführen, sonst macht es keinen Sinn.
Dass es natürlich auch Agenturen, bzw. Affiliate-Manager bei Advertisern gibt, die hier gerne mal ein Auge zudrücken, das gibt es natürlich auch, aber dann sind wir wieder bei der uralten Ethik-Diskussion.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Überschreibung von Klick-Cookies durch Postview-Cookies. Auch hier darf man bei einer öffentlichen Diskussion nicht verallgemeinern. Professionelle Affiliate-Agenturen wie z.B. auch explido haben natürlich ihr eigenes netzwerkübergreifendes Tracking, so dass diese Punkte sehr wohl zielgerichtet gesteuert werden können und dass es auch nicht zu Doppelverprovisionierungen kommt.
Den Vorwurf, dass eine grundlegende Diskussion über Postview im BVDW nie stattgefunden hat, kann ich allerdings absolut nicht nachvollziehen. Wer regelmäßig auf die Arbeitskreis-Sitzungen kommt, der weisss dass das Thema mehrfach diskutiert wurde, bevor der Code-of-Conduct verabschiedet wurde. Anschließend wurde dieser dann ja sogar noch um einen speziellen Zusatz für die Postview-Methode ergänzt. Es ist halt nur schade, wenn nicht immer alle Netzwerke und relevanten Agenturen an den Sitzungen teilnehmen.
Man sieht also, es gibt immer noch großen Aufklärungsbedarf bei diesem Thema, da es für viele immer noch nicht ganz verständlich ist.
Sehr gerne gehe ich noch intensiver auf dieses Theman ein, man findet mich auf der dmexco am Stand von explido WebMarketing Halle 8, Stand Nr. F-70.
Ein gutes Interview zu diesem Thema gibt es hier auch von Christoph Röck von affilinet.
Ich freue mich auf eine sachliche und offene Diskussion 🙂