Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023 fand das AffiliateBLOG CLUB Digital MeetUp – powered by Rakuten Advertising statt. Dabei gab es spannende Vorträge, unter anderem von André Koegler von impact.com, der über die erfolgreiche Einbindung von Influencer-Marketing in die Affiliate-Strategie berichtet hat. Darauf folgte der Vortrag von Julian Weiß von xpose360 mit dem Thema „Produktdatenfeeds: Der Schlüssel zum Erfolg im Affiliate Marketing“.
Außerdem gab es einen Vortrag des Hauptsponsors Rakuten Advertising, von Maike Murgia, Senior Business Development Managerin, zum Thema „Consumer Journey und globale Insights“.
Zu Beginn betont Maike in ihrem Vortrag, dass es insgesamt 10 Jahre gedauert hat, bis der E-Commerce an den Einzelhandel-Umsätzen von 5% auf ganze 15% gestiegen ist. Weitere 5 Prozentpunkte wurden im März und April 2020 geknackt, die einem pandemiebedingten Boom als „starken Katalysator“ zu verdanken sind. Die Corona-Pandemie führte durch Lieferketten-Krisen, steigende Preise und Inflation zu einem anderen Konsumverhalten. Darüber hinaus beeinflussen grundlegende Veränderungen, wie Erschwinglichkeit und Bequemlichkeit aber auch Globalisierung, mit ihren Vor- und Nachteilen das Kaufverhalten der Verbraucher. Der Aspekt der Nachhaltigkeit, der Aufstieg der Generation Z und neue Technologien spielen eine weitere wichtige Rolle bei den Kaufentscheidungen im E-Commerce. Nach diesem starken Katalysator ist der Status Quo, dass sich das globale Wachstum des E-Commerce seit 2020 verlangsamt, jedoch kontrastiert die Zukunftsprognose für 2025 einen weltweiten Anstieg von 7 Billionen Dollar und wird damit doppelt so hoch sein wie 2019.
In Anbetracht der prognostizierten E-Commerce-Leistung nach Verticals verzeichnen Apparel, Footwear und Accessoires in Deutschland ein besonders starkes Wachstum im Vergleich zu UK und den USA. Luxusgüter werden beispielsweise in China ein starkes Wachstum im E-Commerce erfahren aufgrund der wachsenden Mittelschicht und dem „Hunger nach Statussymbol“. Appliances und Electronics werden kein starkes Wachstum erreichen, dabei in Deutschland und den UK am wenigsten. All diese Erkenntnisse beziehen sich dabei auf die Macro-Perspektive des E-Commerce.
Im weiteren Verlauf spricht Maike von den Einflussfaktoren beim Kaufverhalten des Endverbrauchers, wie Qualität und bekannte Marken, die trotz des Enthusiasmus zum Sparen noch eine signifikante Rolle spielen. So belegen Zahlen der jüngsten US-Verbraucher-Studie, dass 40% der Generation Z die Vertrauenswürdigkeit der Marke als wichtigsten Faktor bei der Kaufentscheidung einschließen und das noch vor Rabatten und Angeboten. Dieser Trend ist in Deutschland beispielsweise weniger ausgeprägt. Laut der Annahme von Rakuten Advertising steht die Kostensensitivität noch über der Markenreputation.
Die Tendenz der Weltwirtschaft ist positiv, jedoch suchen die Verbraucher immer noch nach Möglichkeiten ihre Ausgaben zu verbessern und zu reduzieren. Resultierend dazu ist beispielsweise eine steigende Beliebtheit von Second-Hand-Luxus festzustellen. Dabei werden mehrere Bedürfnisse gestillt: Trendaktualität, Kosteneinsparung und Nachhaltigkeit. Es gibt außerdem eine größere Akzeptanz bei BNPL, die immer mehr von Endverbrauchern, bei beispielsweise größeren Anschaffungen, genutzt werden. Hier ist ebenfalls ein großer Trend zu sehen und scheint auch zukünftig renommierter zu werden.
Da die Verbraucher heutzutage stärker an das Internet gebunden, nutzen sie es intensiver, um Geld einzusparen und lösen Coupons- oder Cashback ein oder entscheiden sich für günstigere Eigenmarken, vor allem in Deutschland. Auch internationales Einkaufen gewinnt an Beliebtheit. Dabei achten die Verbraucher aber gerne auf Rezensionen aus dem Innenland oder dem persönlichen Netzwerk. Dem zufolge ist „Social Commerce“ ein ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung, bei dem China ein Vorreiter ist, während der Westen sukzessiv nachziehen wird.
Die Sozialisierung im E-Commerce wird dabei von der Generation Z vorangetrieben, da sie mit den Sozialen Medien „großwerden“, worauf sich die Brands auch dementsprechend einstellen und anpassen. Eine Studie von Meta ergab zudem, dass sich jüngere Menschen „aufstrebenden Künstlern“ hingezogen fühlen und sich nach interessenbasierten Gemeinschaften sehnen: „Sie möchten das Gefühl der Communityzugehörigkeit spüren und nicht das Gefühl haben, an eine Marke verkauft zu werden.“
Als nächsten Punkt geht Maike auf die Veränderung der Customer Journey in Bezug auf das Affiliate Marketing ein. Laut der Daten des internen Netzwerks von Rakuten Advertising ist die Anzahl der Klicks um 25% gesunken im Vergleich zum Vorjahr, was aber interessanterweise keinen Einfluss auf die Conversion zeigt. So ist im Upper- und Mid-Funnel ein Rückgang der Klicks zu sehen. Hier gibt es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten: Verbraucher brauchen weniger Inspirationsphasen im Affiliate Bereich, um zu einer Kaufentscheidung zu kommen. Eine Annahme ist auch, dass sich die Consideration-Phase auf anderen Kanälen abspielt oder die Affiliates schnellere Überzeugungsarbeit leisten, um das Interesse weiter nach unten in den Funnel zu pushen. Insgesamt ist aber zu sehen, dass der Middle- und Upper-Funnel in Bezug auf die Klicks geschrumpft ist.
Des Weiteren zeigen interne Analysen von Rakuten Advertising, dass die meisten Publisher Kategorien sich über die Jahre stabil halten. Besonders BNPL und Social rutschen nach oben, weil diese zwei Kategorien sehr im Trend liegen. Die meisten Publisher sind auch in der Customer Journey relativ konstant. In Bezug auf die Klickrate verteilen sie sich bei den verschieden E-Commerce Verticals bei Luxusgütern und Finanzdienstleistungen so, dass nicht mehr so viele Klicks bis zur Conversion nötig sind, da kein großer Überlegungs- oder Beratungsbedarf von Seiten der Affiliates mehr nötig ist. Während aber bei anderen Verticals wie Nahrung, Getränke und Haushaltswaren mehr geklickt wird, weil man nach mehr Alternativen sucht.
Zum Abschluss der Präsentation werden die vier Trends im Affiliate-Marketing, die Veränderungen vorhersehen, zusammengefasst:
- Den ersten der vier Trends stellt das Influencer Marketing dar, welches eine wichtige Säule des digitalen und auch Affiliate-Marketings ist.
- Ein weiterer Trend ist die vertiefte Zusammenarbeit zwischen den Marken und den Partnern, was bedeutet, dass die Vorschriften und Maßnahmen von Unternehmen die Art und Weise verändern, um die Nutzer mehr anzusprechen.
- Als nächsten Trend nennt sie das Divergieren der Buyer-Journey, da die Verbraucher größere Erwartungen haben, wie beispielsweise flexible Zahlungs- und Fulfillment-Optionen und eine verbesserte Personalisierung.
- Der letzte Trend besteht darin, digitale Werbefläche mithilfe von KI zu revolutionieren. So verändern neue Technologien wie ChatGPT die Branche, weshalb Affiliate-Netzwerke mehr Budget einplanen müssen, um beispielsweise bei der Partnersuche auf technische Lösungen zu setzen, um Marketingexperten in Zukunft zu entlasten und Publisher mit einer besonders starken Performance zu finden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass datenbasierte Entscheidungshilfen das Affiliate-Marketing prägen werden und ausgefeilter machen, sodass Plattformen weiterhin in diese Themen investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele Trends wie „Social Commerce“, und die Art und Weise wie die Generation Z mit Marken interagieren wollen und die Ansprüche an den E-Commerce, stellen neue Herausforderungen für die Marken dar. Deshalb ist es wichtig, dass man sich an die Themen herantraut und starke Partner an der Seite hat, die genau in diese Innovation investieren.
Im Anschluss an den Vorträgen gab es noch ein Networking, wo alle offenen Fragen live beantwortet und diskutiert wurden.
Wir danken allen Sponsoren für die Teilnahme und freuen Uns auf das nächste AffiliateBLOG CLUB Digital MeetUp!
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