eMarketer hat im August eine neue Prognose zu den Werbeausgaben in den USA veröffentlicht, die eine spannende Entwicklung im Bereich des Affiliate-Marketings zeigt. Im Vergleich zu den etablierten Kanälen Paid Search und Paid Social verzeichnet Affiliate-Marketing ein schnelleres Wachstum. Doch was steckt hinter diesem Wachstum und was bedeutet es für Unternehmen und Marken?
Affiliate-Marketing: Pay-for-Performance im Fokus
Affiliate-Marketing, das auf einem Pay-for-Performance-Modell basiert, unterscheidet sich deutlich von anderen Werbeformen, wie beispielsweise dem CPM- oder CPC-basierten Werbemodell. Bei Affiliate-Marketing zahlt der Werbetreibende nur dann, wenn tatsächlich eine Aktion, wie z.B. ein Verkauf, durchgeführt wird. Daher sind die 12 Milliarden US-Dollar, die eMarketer für 2025 prognostiziert, beeindruckend – gerade weil Affiliate-Marketing nicht in die Kategorien der großen Media-Ausgaben fällt, die häufig weniger konkrete Ergebnisse liefern.
Gründe für das Wachstum
Was treibt dieses Wachstum an? Ein wichtiger Faktor ist die Erweiterung der Kundenreichweite durch eine zunehmende Anzahl an Publishern, die Content anbieten, sowie durch Influencer-Marketing und neue E-Commerce-Technologien. Diese Entwicklungen ermöglichen es Marken, mehr potenzielle Kunden zu erreichen, und das Affiliate-Modell unterstützt diese Strategie durch gezielte, ergebnisbasierte Werbung.
Max Willens, Senior Analyst bei eMarketer, betont, dass die Nachfrage nach Affiliate-Marketing seitens der Abonnenten von eMarketer in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Dies spiegelt das wachsende Interesse von Unternehmen wider, die erkennen, wie wertvoll Affiliate-Partnerschaften zur Umsatzsteigerung und Kundenbindung sein können.
eMarketer-Prognose: Affiliate-Werbung wird 16 Milliarden US-Dollar erreichen
Laut eMarketer werden die Ausgaben für Affiliate-Marketing in den USA bis 2028 fast 16 Milliarden US-Dollar erreichen, was auf das gestiegene E-Commerce-Volumen und das wachsende Interesse von Agenturen zurückzuführen ist, Online-Verkäufe anzukurbeln. Dies zeigt, dass Affiliate-Marketing trotz seiner langen Geschichte im digitalen Marketing immer noch erhebliches Potenzial besitzt.
Im Vergleich zu anderen Kanälen, wie z.B. Retail Media, wächst Affiliate-Marketing schneller als Paid Search, aber langsamer als Social Media. Es ist jedoch in vielen Bereichen konkurrenzfähig, da es den Werbetreibenden ermöglicht, Konsumenten auf verschiedenen Plattformen zu erreichen – von klassischen Websites bis hin zu Social-Media- und Influencer-Kanälen.
Herausforderungen und Chancen im Affiliate-Marketing
Mit dem Wachstum kommen jedoch auch Herausforderungen. Die Branche wird zunehmend wettbewerbsintensiver, und Publisher müssen sich den veränderten Marktbedingungen anpassen, insbesondere nach den letzten Änderungen seitens Google. Viele Publisher sehen sich gezwungen, neue Wege zu finden, um ihre Reichweite zu vergrößern und gleichzeitig die Abhängigkeit von einzelnen Traffic-Quellen zu verringern.
Gleichzeitig eröffnet das Wachstum neue Chancen, insbesondere durch den Einsatz von First-Party-Daten. Publisher, die über solche Daten verfügen, können personalisierte und gezielte Angebote erstellen, die ihre Konversionsraten steigern und die Bindung zu Werbetreibenden stärken.
Fazit: Die Zukunft des Affiliate-Marketings
Die neue Prognose von eMarketer zeigt, dass Affiliate-Marketing im digitalen Werbemarkt eine zunehmend bedeutende Rolle spielt. Marken sollten dieses Modell stärker in ihre Strategien einbinden und ihm am „Medienplanungstisch“ einen höheren Stellenwert einräumen. Die datenbasierte Performance und die Flexibilität, Konsumenten auf verschiedenen Kanälen zu erreichen, machen Affiliate-Marketing zu einem unverzichtbaren Instrument für den zukünftigen Erfolg.
Marketer und Publisher, die die richtigen Strategien verfolgen und die Vorteile des Pay-for-Performance-Ansatzes nutzen, können erheblich von diesem Wachstum profitieren.