Influencer-Marketing steht oft in der Kritik: Es geht zu sehr um Reichweite und „Brand Fit“ – und zu wenig um Performance. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der Cashback-App ShopBack. Mit einer datengetriebenen, kreativen Strategie haben sie 15.000 Neukunden gewonnen. Wie das funktioniert hat und was Unternehmen daraus lernen können, erfährst du hier.
1. Traditionelle Influencer-Auswahl: Ein überholtes Konzept?
Herkömmlich wählen Marken Influencer:innen oft nach Bauchgefühl aus. Ein optisch passender Feed oder eine hohe Followerzahl reichen aus, um einen „Brand Fit“ zu vermuten. Doch laut Silvia Lange, Geschäftsführerin von Medialabel, garantiert diese Methode keinen Erfolg.
Das Problem: Diese Strategie ignoriert die eigentlichen Bedürfnisse der Zielgruppe. Was zählt, ist nicht nur die Persönlichkeit des Influencers, sondern auch die Frage, wie gut diese mit der Marke interagiert – und ob die Zielgruppe des Influencers wirklich interessiert ist.
👉 Learning: Anstatt Influencer:innen basierend auf Ästhetik oder persönlichen Präferenzen auszuwählen, sollten Unternehmen stärker auf Daten setzen.
2. Der ShopBack-Ansatz: Influencer:innen bewerben sich selbst
ShopBack wählte einen innovativen Ansatz: Anstatt Influencer:innen aktiv zu suchen, konnten sich Creator:innen selbst auf Kampagnen bewerben.
Auf einer speziellen Plattform wurden die aktiven Kampagnen sichtbar, inklusive Briefing und Zielvorgaben. So konnten sich nur diejenigen bewerben, die sich wirklich mit dem Produkt identifizierten.
Vorteile dieses Ansatzes:
- Influencer:innen bringen eine intrinsische Motivation mit.
- Die Markenbotschaft wird authentischer vermittelt.
- Marken erhalten eine bessere Kontrolle über die Qualität der Inhalte.
👉 Praxisbeispiel: Über 120 Influencer:innen, darunter Micro-Influencer:innen mit 20.000 Followern und Makro-Influencer:innen wie Rene Schmock, waren Teil der ShopBack-Kampagne. Das Ergebnis: Authentische Inhalte, die die Zielgruppe überzeugten.
3. Co-Creation und Performance im Fokus
Eine der großen Stärken der ShopBack-Kampagne war die Kombination aus Storytelling und Performance-Orientierung. Anstatt Influencer:innen nur als Reichweitenverstärker zu betrachten, wurden sie aktiv in die Markenkommunikation eingebunden.
Ein Beispiel: Für Rene Schmock, einen Influencer mit Millionenreichweite, wurde eine individuelle In-App-Seite erstellt. Diese bot exklusive Deals, personalisierte Inhalte und Tipps für seine Community.
👉 Ergebnis:
- Über 15.000 Neukunden konnten 2024 gewonnen werden.
- Eine beeindruckende Aktivierungsrate von fast 30 %.
4. Schlanke Briefings für kreative Freiheit
Viele Unternehmen befürchten, dass Influencer:innen die Markenbotschaft nicht korrekt umsetzen. Doch die Lösung liegt in einem klaren, aber flexiblen Briefing:
- Ein schlankes Briefing ermöglicht es Influencer:innen, Inhalte kreativ und authentisch zu gestalten.
- Feedback-Schleifen sorgen dafür, dass die Markenbotschaft gewahrt bleibt.
Tipp: Ein detailliertes Briefing sollte bereits während des Bewerbungsprozesses einsehbar sein. So wissen Influencer:innen von Anfang an, worauf sie sich einlassen.
5. Referral-Programme als Wachstumsturbo
Die ShopBack-Kampagne zeigt, dass Influencer:innen nicht nur Endkunden erreichen können. Sie können auch andere Influencer:innen in die Kampagne einbinden. Ein Influencer-Referral-Programm macht dies möglich:
- Influencer:innen empfehlen die Kampagne innerhalb ihres Netzwerks.
- Das sorgt für zusätzliche Reichweite und eine verbesserte Messbarkeit.
Fazit: Eine neue Ära des Influencer-Marketings
Die Zusammenarbeit mit ShopBack verdeutlicht, wie Marken den Einfluss von Influencer:innen effektiver nutzen können:
- Bewerbungsprozesse: Influencer:innen sollten sich aktiv für Kampagnen bewerben können.
- Datengestützte Analysen: Anhand von Zielgruppen- und Performance-Daten lässt sich die ideale Zusammenarbeit bestimmen.
- Co-Creation: Authentische Inhalte entstehen durch eine enge Einbindung der Creator:innen.
- Performance-Fokus: Klare Ziele und messbare Ergebnisse machen Kampagnen erfolgreicher.
Dieser Ansatz revolutioniert nicht nur die Art und Weise, wie Marken mit Influencer:innen arbeiten, sondern setzt neue Standards in Bezug auf Authentizität und Erfolgsmessung.