Während die Verkaufszahlen im klassischen Einzelhandel in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen sind, konnten die Händler, die ausschließlich im Internet ihre Waren anbieten, immer mehr zulegen und ein Ende des rasanten Wachstums ist noch lange nicht in Sicht.
Das Wachstum der Onlinehändler lag im vergangenen Jahr in einem zweistelligen Bereich, etwas wovon die Händler in den Innenstädten derzeit nur träumen können. Laut eines Berichtes bei www.ecin.de wurde im vergangenen Jahr insgesamt ein Umsatz von knapp 392 Milliarden Euro gemacht, wovon der Onlinehandel stolze 18,3 Milliarden Euro für sich verbuchen konnte. Die Studie des eWeb-Research Centers der Hochschule Niederrhein geht mittlerweile sogar davon aus, dass in neun Jahren jeder fünfte Euro, den die Kunden beim Einkaufen ausgeben, an einen der vielen Onlinehändler gehen wird. Was die Onlinebranche aber an einer noch höheren Wachstumsrate hindert, ist nur die Tatsache, dass sich Lebensmittel nach wie vor sehr schlecht über das weltweite Netz verkaufen lassen. Bei Non-Food Artikel sieht die Zukunft allerdings sehr rosig aus, wenn man sich die Prozentzahlen aus dem vergangenen Jahr einmal näher ansieht.
Im Jahr 2011 wurden in der Hauptsache besonders Medien wie DVDs und CDs, aber auch Bücher über das Internet verkauft, der Anteil lag bei 16,2%. Mit einem etwas größeren Abstand folgten Bekleidung, Schuhe und modische Accessoires, mit einem Anteil von 12,2%. Computer und alles was dazu gehört, hatten einen Anteil von 10,1%, dicht gefolgt von Elektronik und Elektroartikeln mit 8,2%. Hobby, Freizeit und Spielen konnten immerhin noch 6,6% für sich verbuchen und das Schlusslicht machten die Haushaltsartikel mit 6,3%.
Warum sich die Onlinehändler über steigende Gewinne freuen können, hat verschiedene Gründe. Zum einen ist die Infrastruktur durch das Breitbandformat immer besser geworden und das beschert den Onlinehändler immer mehr Kunden. Aber auch die vielen sozialen Netzwerke wie zum Beispiel Facebook sorgen dafür, dass die Werbebotschaften von immer mehr Menschen gelesen und auch umgesetzt werden. Nicht zuletzt auch die neuen Smartphones sind einer der Gründe, denn immer mehr potentielle Kunden gehen in der heutigen Zeit via Handy ins Internet und kaufen in einem Onlineshop ihre Waren ein, anstatt in die Fußgängerzonen der Innenstädte zu gehen. Online einkaufen ist der schnellere und bequemere Weg, denn wer am heimischen Computer einkauft, der muss sich nicht an die Öffnungszeiten der Geschäfte halten und kann auch am Sonn- und Feiertag noch shoppen.
Nicht nur die Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein sind sich sicher, dass die Zukunft des klassischen Einzelhandels nicht so rosig aussieht und dass der Onlinehandel auch in den nächsten Jahren kräftig boomen wird.
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