Bazaarzvoice, ein Anbieter von E-Commerce Software hat eine Studie erstellt, die jetzt bei internetworld.de online ist und die das Kaufverhalten der Europäer beleuchtet. Wer tickt wie, wenn es ums Shoppen im Internet geht? Wie kaufen die Franzosen ein und wie verhalten sich die Briten? Unterscheiden sich die beiden Nationen grundlegend von den deutschen Internet Shoppern? Wo liegen die Prioritäten? Die interessante Studie ging dieser Frage nach und das Ergebnis ist oftmals verblüffend.
Europa ist so etwas wie ein bunter Flickenteppich, ein kulturell sehr vielschichtiger Kontinent. Alle sprechen eine andere Sprache, sie haben andere kulinarische Vorlieben, jeder hört seine Musik und auch das Verhalten beim Einkaufen im Internet verhält sich jeder Europäer anders. Wenn es um den mobilen Einkauf im Netz geht, dann sind die Deutschen zum Beispiel deutlich aufgeschlossener als das bei den Nachbarn von der britischen Insel der Fall ist. Franzosen gehen anders einkaufen als Briten und die Deutschen haben wieder andere Vorlieben. Wie groß die Unterschiede sind, das zeigt sich schon, wenn es um die Suche nach bestimmten Produkten geht. Die Franzosen suchen in erster Linie nach einer bekannten Marke, während die Briten von der Insel eher nach einem bekannten und beliebten Händler suchen. Marke und Händler sind den Deutschen in dieser Hinsicht egal, denn der deutschen Internet Shopper setzt andere Prioritäten, er sucht nach dem besten Preis für ein Produkt. Ist ist daher nicht weiter verwunderlich, dass Preissuchmaschinen bei deutschen Käufern sehr beliebt sind.
Wie sehr die Deutschen auf die Preise achten, das zeigt auch ihr Kaufverhalten, wenn es um das mobile Shopping per Smartphone geht. Sie gehen gerne in die Läden in der Innenstadt, vergleichen mit dem Smartphone die Preise, kaufen aber dann im Internet und nicht im stationären Handel. Auch die Briten nehmen ihr Smartphone mit, wenn sie einkaufen gehen und auch sie vergleichen die Preise vor Ort, wenn es aber ums Kaufen geht, dann sind sie deutlich zurückhaltender, wenn es um den Kauf im Onlineshop geht. Dieses eher passive Verhalten hat einen guten Grund, denn die Briten sind sich nicht so sicher, wie sicher ihre Daten auf dem Smartphone sind. Wenn sie tatsächlich etwas im Internet kaufen wollen, dann tun sie das vom heimischen Computer aus.
Ein weiterer interessanter Punkt der Studie waren auch die Kundenbewertungen, und wie man in England, Frankreich und Deutschland damit umgeht. Die Deutschen sehen keine Notwendigkeit und vor allem auch keine Verpflichtung darin, ein Feedback abzugeben. Sie lesen die Bewertungen anderer Kunden aber sehr gern und lassen sich vor dem Kauf auch davon beeinflussen, was andere so über ein bestimmtes Produkt geschrieben haben. Anders die Franzosen, denn sie sehen es als eine Art moralische Verpflichtung an ein Produkt zu bewerten, um anderen Käufern die Kaufentscheidung ein wenig leichter zu machen.
Auch wenn Europa mehr oder weniger zusammenwächst, das Kaufverhalten der einzelnen Nationen wird sich auch in Zukunft wahrscheinlich nicht ändern.
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