Affiliate TalkxX 22: Vom Affiliate zum Unternehmer

Mit dem Podcast Affiliate TalkxX haben Tobias Korsten und Thomas Dirnhöfer einen interessanten, informativen und auch witzigen Podcast zum Thema Affiliate Marketing ins Leben gerufen. 22 Folgen gibt es mittlerweile und ab jetzt werden kurze oder weniger kurze Zusammenfassungen der Folgen auch auf AffiliateBLOG.de erscheinen.

In der aktuellen Folge ist Filip Mierzwa bei Tobias und Thomas zu Gast. Filip hat zusammen mit seinem ehemaligen Kommilitonen, gutem Freund und Mitgründer Simon Köstler im letzten Jahr eine der erfolgreichsten Crowdfunding Kampagnen in Deutschland gestartet.

Quelle: https://pfannenhelden.de/wp-content/uploads/2016/07/simon2.jpg Zugriff am 14.05.2021
Quelle: https://pfannenhelden.de/wp-content/uploads/2016/07/filip2-1.jpg Zugriff am 14.05.2021

Filip ist 29 Jahre alt, hat E-Commerce studiert und in sehr jungen Jahren das Programmieren begonnen. Durch das Programmieren kam er schnell zu SEO und ist dadurch zum Thema „Geld verdienen im Internet“ gekommen, was ihn wiederum zu Affiliate-Marketing gebracht hat. In seinen Worten ist Affiliate Marketing eine „Win-Win-Win-Situation“ – ein Shop bekommt neue Kunden, der Affiliate erhält die Provision und der Endkunde profitiert von guten Empfehlungen. Und um noch ein weiteres „Win“ zu ergänzen: Netzwerke profitieren von gut laufenden Affiliate Programmen.

Doch nun nochmal zurück zu Filip: am Anfang bastelte er ein paar kleinere Websites mit WordPress, war damit aber nie so wirklich erfolgreich. Im Studium lernte er dann 2012 Simon kennen. Simon arbeitete zuvor in einer Agentur und kannte sich mit der Gestaltung von Websites ziemlich gut aus. Deshalb haben sie dann zusammen weitere Seiten zu den unterschiedlichsten Themen wie beispielsweise Garten oder Technik ins Leben gerufen. Und eine dieser Seiten war pfannenhelden.de. Filip und Simon kochen beide gerne, doch während seines Studiums wohnte Simon in einer WG – und dort gab es nur alte und abgenutzte Pfannen. Da ihn das so störte, hat er sich über Pfannen schlau gemacht und so mit Filip zusammen pfannenhelden.de ins Leben gerufen. Auf pfannenhelden.de testen und bewerten die beiden unterschiedlichste Pfannen und verlinken dabei ihre Empfehlungen.

Quelle: https://pfannenhelden.de/wp-content/uploads/2020/04/Pfannenhelden-Logo-Horizontal-colored-e1588263346626.png Zugriff am 14.05.2021

Dass Filip und Simon für das Thema Kochen und Pfannen brennen, zeigte sich auch darin, dass ihre Affiliate-Seite dazu besonders erfolgreich ist im Vergleich zu anderen Themenseiten, die sie betreiben. Aus pfannenhelden.de ist ein Herzensprojekt entstanden: Simon wollte mehr über das Kochen lernen, las deshalb viele Bücher, machte Kurse und absolvierte nach dem Studium sogar noch eine Kochausbildung in Paris. Da die beiden aber noch immer nicht ihre perfekte Pfanne gefunden hatten, entschieden sie sich dazu, ihre eigene Pfanne zu entwickeln und gründeten deshalb die STUR Cookware UG. Bereits in der Entwicklungsphase bezogen Filip und Simon ihre Community mit ein, um eine Gusseisenpfanne herzustellen, die für jeden geeignet ist – und nicht nur für Profiköche. Für STUR starteten beide die bereits erwähnte Crowdfunding Kampagne, die durch die Decke schoss. Da die Kampagne so erfolgreich verlief, konnten Filip und Simon sich mit STUR ihren Traum erfüllen.

Quelle: https://pfannenhelden.de/wp-content/uploads/2021/05/Hero-shot.jpg Zugriff am 14.05.2021

STUR lässt sich natürlich auch super auf pfannenhelden.de einbinden. Bei einem Blick auf diese Website ist schnell zu sehen, dass hauptsächlich Affiliate-Links über das Amazon-Affiliate-Programm eingebunden werden. Doch warum ist das so? Filip erklärt, dass das Amazon-Affiliate-Programm damals die einfachste Option war. Es war überall bekannt, jeder konnte sich direkt anmelden und damit Geld verdienen. Er nennt die Vorteile, dass es bei Amazon ein riesiges Produktportfolio gibt und früher Cross-Sales sehr gut vergütet wurden – doch das ist heute nicht mehr der Fall. Die Abhängigkeit von Amazon ist hingegen ein Nachteil, vor allem, wenn Produkte nicht verfügbar sind. In seltenen Fällen kann es doch mal passieren, dass Amazon jemanden aus dem Partnerprogramm wirft – vor allem, wenn sich nicht an die Regeln gehalten wird. Deshalb betont Filip, dass es sinnvoll ist, sich nicht komplett von einem Partner abhängig zu machen. Für größerer Partner gibt’s bei Amazon auch Accountmanager, die die Programme betreuen, als kleiner Shop ist man allerdings nur eine Nummer und wird nicht individuell betreut. Bei Amazon gibt es außerdem klare Strukturen für die Provisionen verschiedener Bereiche, eine CPO-Anpassung ist allerdings nicht möglich. Wenn Agenturen mit Content-Blogs arbeiten, dann kann hingegen leicht eine CPO-Erhöhung eingebaut werden. Mit einer CPO-Vergütung hat der Affiliate ja kein Risiko, die Publisher prüfen genau die Punkte, wie es zu einer Conversion kommt Die Vor- und Nachteile des Affiliate Marketings sind auch nochmal in diesem Artikel von Thomas analysiert worden.

Pfannenhelden.de arbeitet aber auch mit kleineren Shops über Netzwerke zusammen. Gerade, wenn es um Nischenprodukte geht, bietet das sich an. Hier achten Filip und Simon aber sehr darauf, Faktoren wie Vertrauenswürdigkeit, Lieferung, Produktportfolio und ein ansprechendes Auftreten des Shops mit der Endkundenbrille zu überprüfen. Dass die Kunden am Ende ein gutes Kauferlebnis haben, ist super wichtig. Tobias bestätigt das nochmal. Er würde auch nirgends einkaufen, wo bereits die Website so schlecht aufgezogen ist – denn wie gut kann schon die Qualität der Produkte sein, wenn sich so schlecht um den Aufbau der Website gekümmert wird. Für Thomas ist es auch wichtig, in einem Shop kaufen zu können, der sehr themenaffin ist und in dem er sich abgeholt fühlt. Da spielt für ihn die Expertise dahinter eine große Rolle.

Agenturen nutzen meist eine klassische Zusammenarbeit über die Verticals Gutschein, Cashback, Retargeting und Loyalty, welche die meisten Umsätze bringen. Außerdem arbeiten sie natürlich mit Contentpartnern, die oft den höchsten Trust-Faktor haben und qualitativen Traffic bringen, da sie den ersten Touchpoint darstellen. Allerdings bringen Contentpartner leider manchmal nicht die Menge an Sales, die gebraucht und gewünscht wird. Wie ist es pfannenhelden.de denn dann gelungen, mit dem Vertical Content einen so phänomenalen Traffic und einen so hohen Trust-Faktor für den User aufzubauen?

Das persönliche Interesse ist auch in diesem Fall laut Filip der Hauptgrund, warum sie damit so gut fahren. Die Seite an sich beschreibt er eher als minimalistisch und informativ – mit viel Expertenwissen und Leidenschaft. Darauf vertrauen viele. Wachstum und Sales sind mit einer Content-Seite allerdings beschränkter. Filip und Simon nutzten hier die Chance, ihre eigene Marke zu gründen. Das ist aus Publishersicht auch eine Möglichkeit, sich aus eine Content-Seite weiterzuentwickeln.

Last-Cookie-wins – das fühlt sich auch für Filip als Content Publisher problematisch an. Als Content Publisher hat man dann öfter das Gefühl, als hätte man den User informiert und Wissen weitergegeben – und dann muss die Provision mit einem Gutschein- oder Cashbackaffiliate geteilt oder sogar ganz abgegeben werden. Das spricht aus seiner Sicht wieder für das Amazon-Partnerprogramm, denn bei Amazon gibt es im Normalfall keine Gutscheincodes. Thomas hebt dazu auch hervor, dass ein Contentpartner, der etwas mit Leidenschaft aufbaut von der Last-Cookie-Wins-Attribution natürlich nochmal härter getroffen wird als ein SEO-Programmierer, der nur auf ein Trendthema aufspringt und versucht, ein gutes Ranking aufzubauen.

Doch wie sind Filip und Simon dann letztendlich von pfannehelden.de auf STUR gekommen? In den USA sind Gusseisenpfannen ein großer Trend und auch in Deutschland haben die Pfannen ja eine lange Tradition, sind jedoch in Vergessenheit geraten. Deshalb hatten die beiden die Idee, eigene qualitativ hochwertige Pfannen in Deutschland herzustellen. Sie haben eine Landingpage auf pfannenhelden.de gebaut, einen Newsletter zu dem Thema rausgeschickt und direkt ihre Community mit einbezogen. Simon war zu diesem Zeitpunkt in der Kochschule und Filip damit beschäftigt, Gießereien zu suchen, Förderungen zu beantragen und Industriedesigner anzuheuern. Ende 2020 starteten sie dann ihre Crowdfunding Kampagne auf Kickstarter.com. Nach einem Monat wurde diese mit 7.777 Unterstützern beendet und es wurden insgesamt 1,25 Millionen Euro an Vorbestellungen eingenommen. Mit diesem riesigen Erfolg war das die drittgrößte Kickstarterkampagne in Deutschland. Und auch hier zeigt sich wieder, dass mit Leidenschaft für ein Thema alles geschafft werden kann.

Filip und Simon waren sogar in einem Galileo-Beitrag zu sehen, in welchem sie verschiedene Pfannen testeten. Da kann es Tobias natürlich nicht erwarten zu wissen, wie Jumbo Schreiner denn wirklich ist und wie es zu dem Dreh kam. Filip erzählt, dass eine Galileo-Redakteurin durch eine Google-Suche auf sie aufmerksam geworden ist. Kurz vor dem Dreh wurden die beiden dann erst kontaktiert und alles startete etwas gehetzt, da Galileo und die Pfannenhelden zuerst unterschiedliche Vorstellungen hatten, wie die Pfannen getestet werden sollen. Der erste TV-Auftritt war zwar anstrengend, aber eine super Erfahrung für Filip und Simon.

Abschließend fragt Thomas noch, was sich Filip als Content Publisher anstelle des Last-Cookie-Wins-Prinzips wünschen würde. Filip kann sich gut vorstellen, mit direkt zuordenbaren Gutscheinen zu arbeiten. Dadurch könnten Sales dann auch leicht getracked werden. Natürlich sollte hierbei dann ein gutes Maß gefunden werden, sodass weiterhin eine gute Vertrauensbasis zu den Lesern bestehen bleiben kann. Eine offene Kommunikation gepaart mit ehrlichen Bewertungen ist seiner Meinung nach dafür eine wichtige Grundlage. Wenn auf pfannenhelden.de jetzt allerdings alle Amazon-Links durch einen anderen Shop mit Gutscheinen ausgetauscht werden würden, würde das auch nicht funktionieren. Dass der Trust-Faktor bei pfannenhelden.de großgeschrieben wird, zeigt sich ja auch durch die erfolgreiche Crowdfunding Kampagne. Außerdem findet Filip es gut, wenn verschiedene und nicht nur der letzte Touchpoint vergütet wird und die Provision aufgeteilt wird.

Doch wie wird’s mit den beiden Pfannenhelden weitergehen? Aktuell steht die Produktion der STUR Pfannen im Vordergrund, schließlich soll das Crowdfunding-Versprechen eingehalten und im Mai die ersten Pfannen ausgeliefert werden. Derzeit sind die beiden auch sehr ausgelastet mit Verpackungsdesign und ihrem eigenen Shop und mit all den weiteren kleinen und großen Aufgaben, die eben so anfallen. Zukünftig sollen auch weiter Produkte entwickelt und herausgebracht werden, die das Sortiment ergänzen. Und auch die Affiliate-Seite soll technisch und optisch aufpoliert und wieder mit mehr Leben gefüllt werden.

Wir wünschen euch auf alle Fälle viel Erfolg und alles Gute für eure Zukunft – ihr habt es euch verdient!

Hier könnt ihr gern in die aktuell Podcast Folge reinhören:

Laura
Laura
Laura Kluczynski ist seit 2021 Affiliate Managerin bei der xpose360 GmbH. Während ihres International Management Studiums erwarb sie durch verschiedene Projekte, Praktika und ihre Bachelorarbeit tiefgreifende Marketingkenntnisse. Dieses Fachwissen bringt sie nun aktiv bei der Kundenbetreuung im Affiliate-Marketing bei der xpose360 ein.
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