Nachdem wir bereits mit Anke Mesloh von Urlaubstracker und Ingo Kamps von Axel Springer Teaser Ad im Rahmen unserer #AffiliatesAtHome-Kampagne gesprochen haben, bekommt ihr heute einen tiefen Einblick in die Telko-Branche mit Ingo Just von TARIFFUXX.
Hallo Ingo, schön dass du dir die Zeit für unser Interview nimmst! Stell dich und TARIFFUXX doch einmal für unsere Leser vor.
Die Freude ist ganz meinerseits und ein herzliches Servus. Ich bin Ingo Just und komme aus der Nähe von München. Nach einem kurzen Abstecher in den Schwarzwald für mein OnlineMedien Studium hat es mich wieder in meine Heimat zurückgezogen. Schon als Student habe ich als Affiliate-Publisher in der Telekommunikationsbranche Fuß gefasst. Wahnsinn, das ist jetzt schon über 10 Jahre her! Mit dem Google Penguin Update 2012 – das hat mich mit voller Breitseite erwischt – wollte ich nicht länger von der Gunst eines Unternehmens abhängig sein. So gründete ich zusammen mit meinem Bruder vor 7 Jahren TARIFFUXX. Natürlich sind wir der Telekommunikationsbranche treu geblieben. Um Publisher für uns zu gewinnen haben wir die Vergleichstabellen für Handy-, DSL- und Datentarife in ein Revenue-Sharing Modell gepackt und als Service angeboten. Zusammen mit affilinet (heute Awin) konnten wir mit unserem Service hunderte von Publishern erreichen. Mit der Gründung der TARIFFUXX GmbH haben wir unser Geschäftsmodell um eine eigene Bestellstrecke erweitert. Damit können wir die gesamte Customer-Journey bis zum Tarifabschluss begleiten.
Gleich zum Start die Frage: Merkt ihr durch die Corona-Krise Veränderungen oder Einschränkungen bei euch in der Branche? Hat sich euer Arbeitsalltag dadurch auch verändert – wenn ja, wie?
Ja und nein.
Unser jährlicher „Telco-Stammtisch“ Event ist dieses Jahr leider ins Wasser gefallen. Zum 5. Mal wollten wir im März Publisher und Advertiser aus der Branche nach München laden. Wir haben bereits viel Zeit und Leidenschaft investiert als uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Darüber sind wir wirklich sehr traurig!
Zum Glück gehört unsere Branche sogar zu den Gewinnern der Corona-Krise. Das „Miteinander verbunden bleiben“ wurde in den letzten Wochen wichtiger denn je. So konnten wir im März erstmals deutlich mehr Tarife vermitteln als in den sehr starken Wintermonaten!
Im Büroalltag merken wir dagegen recht wenig. Von Anfang an haben wir die Weichen auf Mobilität gestellt. Das Arbeiten im Home-Office steht jedem Mitarbeiter offen. Seit den Ausgangsbeschränkungen nutzt mein „Füxxe“-Team die Option deutlich intensiver. Ehrlich gesagt, ich bin täglich lieber im Büro. Zuhause fällt mir sonst die Decke auf dem Kopf.
Es gibt sehr viele Vergleichsseiten im Telekommunikationsbereich, beispielsweise CHECK24 oder Verivox, die auch durch TV-Werbung sehr bekannt sind. Wie positioniert ihr euch in diesem Markt und wie habt ihr es geschafft euch zu etablieren?
Die beiden Platzhirsche hast du bereits genannt, an denen kommt man natürlich nicht einfach vorbei. Das darf man ruhig zugeben. Allerdings ist das Thema Telekommunikation für viele Menschen ein sehr komplexes Thema und ein neuer Handytarif kein Impulskauf. Dabei lassen sich Fragen nach dem passenden Handy oder wie kann man seine Rufnummer behalten kann, nur durch guten Content beantworten. Es gibt bereits unzählige Publisher mit hervorragendem Content zu all diesen Themen. Das ist auch gut so. Wir als TARIFFUXX haben unsere Stärke in tagesaktuellen und umfangreichen Tarifvergleichen. Mit unseren fertigen Tarifvergleichen für Handy-, DSL- und Datentarifen bieten wir jedem Content-Publisher eine schnelle Lösung eines eigenen Tarifvergleichs. Die White Label Vergleichstabellen integrieren sich nahtlos und lassen sich farblich an das Farbprofil der Webseite anpassen. Lediglich ein kleiner HTML-Code muss an gewünschter Stelle eingebunden werden. Ganz ehrlich, unsere Kooperation 2013 mit affilinet (heute AWIN) hat uns unfassbar viele Türen geöffnet. Da wir mehrere Jahre der einzige Anbieter von White Label Tarifvergleiche im Telko-Markt waren, konnten wir zahlreiche Publisher von einer Zusammenarbeit überzeugen.
Für Portale mit hoher Reichweite erstellen wir ganz individuelle Lösungen, um die strengen Anforderungen an Datenschutz, IT-Security und Corporate Design einzuhalten. Unsere Kunden profitieren von unserer langjährigen Erfahrung, umfassenden Tarifdaten und der Möglichkeit Bestellungen über unser Bestellstrecke direkt aufzunehmen.
Was sind die Vor- und Nachteile einer eigenen Bestellstrecke vs. Verlinkung zum Advertiser? Mit welcher Art arbeitet ihr hauptsächlich?
Schön, dass du unsere Bestellstrecke nochmal explizit ansprichst. Unsere neuste Dienstleistung ist die perfekte Antwort auf zunehmend größer werdende Tracking-Hürden. In Zeiten strengerer Datenschutzgesetzte (ich sag nur EU-DSGVO und Cookie-Consent) und strikterer Browser Standardeinstellungen (ITP 2.x und ETP) kann man nur mit direkter Erhebung und Verarbeitung von Kundendaten gewinnen.
Die Vorteile einer eigenen Bestellstrecke überwiegen demnach den Nachteilen deutlich. Durch eine gebrandete Bestellstrecke erleidet der Endkunde keinen visuellen Bruch, wie bei einem Affiliate-Link. Der Brandtrust kann sich direkt übertragen. Des Weiteren kann ein verlustfreies Tracking gewährleistet werden. Weder Cookie-Weichen, AdBlocker, Cookie-Consent Einwilligungen, noch Browser Privacy Einstellungen wirken negativ auf das Conversion-Tracking ein. Abschließend sei noch die Bestellhotline der Advertiser genannt, die meist sehr auffallend auf der Landingpage als Alternative zur Online-Bestellung angeboten wird. Aus verschiedenen Quellen wissen wir, dass 20-30% der Sales über die Bestellhotline getätigt werden. Wir kennen jedoch nur einen Telko-Advertiser der über spezielle Bestellhotlines seine Affiliates an diesen Conversions beteiligt.
Auf der anderen Seite kann fehlender Brandtrust ein großer Nachteil sein. Wenn die Bestellstrecke nicht an das Layout und Design des Affiliates angepasst ist, bleibt der visuelle Bruch. Auch wenn der Brandtrust mangels Bekanntheit fehlt, kann das einen negativen Einfluss nehmen.
Was sind eure Vorteile gegenüber anderen Publisher-Modellen (bspw. Content, Cashback, Gutscheine, …)? Mit welchen Nachteilen habt ihr ggf. auch zu kämpfen?
Ganz klar sind das unsere Vergleiche mit aktuellen Tarifdaten und der vollständigen Customer-Journey durch unsere Bestellstrecke. Damit sind wir zwar nicht alleine, aber als White Label Anbieter für Publisher sind wir bisher konkurrenzlos. Mit unserem Publisher-Modell besetzen wir damit leider auch eine stark eingeschränkte Nische. So befinden wir uns stets im direkten Vergleich mit CHECK24 und Verivox. Das wirft schnell die Frage auf, warum bei TARIFFUXX oder einem TARIFFUXX-Publisher und nicht bei CHECK24 oder Verivox verglichen werden soll. Ganz einfach, weil es sehr gute Content-Publisher gibt, die mit unseren Lösungen ihr Geschäftsmodell erweitern. Zudem lassen sich unsere Tarifvergleiche für Endkunden einfach und intuitiv nutzen. Wir haben uns dem Kampf gestellt und zusammen mit unseren Publishern bereits viel erreicht. Mittlerweile bekommen wir deutlich mehr Zugang zu exklusiven Angeboten. Auch wenn wir noch nicht ebenbürtig sind, wir arbeiten weiter hart an identischen Tarif-Angeboten für einen fairen Wettbewerb unter den Tarifvergleichern.
Was müssen Advertiser tun, um bei euch gelistet zu werden?
Für ein Listing braucht es nicht viel. Unserem Grundsatz zur Folge soll jeder Tarif in unserem Vergleich enthalten sein. Leider geht auch das nicht ganz ohne Einschränkungen. Ausgeschlossen sind lediglich die zahlreichen Reseller, mit unzähligen identischen Tarifen, da hier weder ein Kundennutzen entsteht noch würden wir mit der Tarifpflege nachkommen. Ansonsten freuen wir uns auch wenn neue Advertisern aktiv auf uns zukommen, damit wir sie schnell im Vergleich listen können. Natürlich bieten wir Advertisern auch kostenpflichtige Möglichkeiten an, damit das Listing auch zu mehr Conversions führt. Mit einer attraktiven Provision und einer Buchung unserer Tarif-Empfehlung lassen sich Reichweite und Performance des Advertisers enorm steigern.
Welche Tarife/Angebote funktionieren bei euch besonders gut?
Je günstiger desto besser. Kein Wunder, denn in einem Tarifvergleich geht es am Ende immer um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Endkunde sieht auf einem Blick zahlreiche Angebote mit gleichen oder ähnlichen Tarifmerkmalen direkt untereinander aufgelistet. Dennoch spielt auch die Markenbekanntheit des Anbieters eine wichtige Rolle. Bei einem geringfügig höheren Preis, im Vergleich zum günstigsten Angebot, greifen viele Kunden auch zur bekannten Marke.
Lieber Ingo, vielen Dank für die Einblicke in die Welt der Telko-Branche und Vergleichsrechner und weiterhin alles Gute!