Amazon legt die Karten auf den Tisch

648205_web_R_K_by_Gisela Peter_pixelio.deInternetworld.de veröffentlichte jüngst die aktuellen Quartalszahlen, die der Online Händler Amazon.de im Quartal 2013 schrieb. Manch einer zeigte sich überrascht, dass der Online Händler unter dem Strich einen Verlust einstecken musste. Die Geschäftsführer von Amazon, die die Zahlen in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit präsentierten, waren vermutlich alles andere als von den Quartalszahlen begeistert. So stieg der Umsatz im Jahr 2013 auf 22%, das sind umgerechnet knapp 15,7 Milliarden Dollar, allerdings musste der Konzern trotzdem einen Verlust von sieben Millionen Dollar hinnehmen.

Schuld sei vorrangig die Wirtschaftskrise, sagten die Geschäftsführer. Gerade in der heutigen Zeit würden es sich die Menschen zweimal überlegen, ob sie größere Anschaffungen tätigen wollen. Hinzu kämen die Expansionskosten in Europa. Auch die Investitionen in neue Geschäftsfelder seien Schuld gewesen, dass der Konzern rote Zahlen geschrieben hätte, sagten die Verantwortlichen weiter. Hatte man im zweiten Quartal des Vorjahres noch einen Gewinn von sieben Millionen Dollar getätigt, so hätte es im gleichen Zeitraum dieses Jahres einen Verlust von sieben Millionen Dollar gegeben. Erfreut zeigten sich die Geschäftsführer über den Umsatz, der stieg nämlich um 22% auf 15,4 Milliarden Dollar. Ein großer Teil davon, insgesamt 81%, erwirtschaftete Amazon durch diverse Cloud Angebote sowie den Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Gerade die USA seien ein wichtiger Markt für den Online Riesen. Immerhin 60% des Gesamtumsatzes würden in den USA erwirtschaftet, dicht gefolgt von Deutschland auf Platz zwei. In diesem Jahr stieg der US-Umsatz um ganze 30%, der internationale Umsatz nur um 13%, trotzdem zeigten sich die Geschäftsführer von Amazon zufrieden, auch wenn beide Märkte im Vergleich zum Vorjahresquartal schwächer geworden sind.

Amazon wolle, so die Geschäftsführer, eine Menge Geld in neue Geschäftsfelder investieren. So solle vermehrt ein Angebot von E-Readern und Tablets ins Sortiment aufgenommen werden, und man wolle die Produkte zu Kampfpreisen anbieten. Amazon hat offenbar die Absicht, den Markt für digitale Inhalte zu beherrschen. Und offensichtlich scheint der Plan aufzugehen. So sagten die Geschäftsführer, dass man im vergangenen Quartal gerade im digitalen Bereich jede Menge positiver Verkaufzahlen verbuchen konnte. Gerade Kindle oder Accessoires zu digitalen Inhalten seien bei den Kunden gut angekommen.

Auch eine Zukunftsprognose wagten die Geschäftsführer. So rechnet man im dritten Quartal mit einem Umsatz zwischen 15-17 Milliarden US-Dollar. Das wäre ein Zuwachs von 14% zum Vorjahr. Ob Amazon wirklich so gut abschneidet, ist fraglich, erst jüngst hatte der Konzern wegen eines Streiks im Logistikzentrum negative Schlagzeilen bekommen. Auch die Steuerpolitik von Amazon in Deutschland wird kritisiert. Der Versandhändler hatte 2012 einen Großteil des Umsatzes in Gesellschaften investiert und deswegen kaum Steuern bezahlt. Doch davon will man momentan bei Amazon nichts wissen. Man bereitet sich unter Hochdruck auf das kommende Weihnachtsgeschäft vor und ist optimistisch, dass man die roten Zahlen, die man in diesem Quartal schrieb, wieder ausgleichen kann. Momentan zeigt Amazon in München die Produktneuheiten, die man in diesem Jahr vermutlich auch unter dem Weihnachtsbaum finden wird. Man darf also gespannt sein, was da auf die Verbraucher zukommt.

Bildquelle: © Gisela Peter / Pixelio.de

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