Wie die Webseite internetworld.de berichtet, geht es dem Augsburger Verlagsriesen Weltbild finanziell gesehen immer schlechter. Eine Insolvenz würde zwar nicht ins Haus stehen, trotzdem müsse man auch im nächsten Jahr damit rechnen, dass weiterhin rote Zahlen geschrieben werden.
Erst ab 2015 könne man im Buchhandelshaus wieder mit schwarzen Zahlen rechnen, so ein Sprecher des Unternehmens. Als Begründung werden die zahlreichen Umbauten in den Filialen sowie die Neueröffnung des Digitalhauses genannt. Neben den zahlreichen Welt Filialen gehören auch noch Shops wie Jokers.de, Kidoh.de oder Bücher.de zur Augsburger Verlagsgruppe und sind somit ebenfalls betroffen. Dass Filialen geschlossen werden müssen, steht jetzt schon fest, allerdings wollte man bei Weltbild noch keine konkreten Zahlen nennen. Eine Sprecherin des Unternehmens betonte in einem Interview noch einmal, dass die finanziellen Verluste eingeplant seien und man auf keinen Fall von einer Insolvenz sprechen solle. „Es sind die Umbauarbeiten, die uns diese finanziellen Engpässe bescheren. Ab dem Jahr 2015 rechnen wir aber wieder mit positiven Zahlen. Momentan sind wir dabei, uns neu zu orientieren. So ist geplant, in diesem und im nächsten Jahr den Fokus mehr auf den Onlineverkauf zu legen. Alleine in den letzten zwei Jahren hat man gesehen, dass immer mehr Kunden ihre Produkte über das Internet bestellen, denn es ist bequemer und meist auch kostengünstiger,“ so die Sprecherin weiter. Ebenfalls ein Grund für das Schreiben roter Zahlen sei der Rückbau von Altgeschäften im Bereich der vielen Filialen und des Kataloges im Digital- und Onlinebereich. „In Zukunft werden nur noch die stationären Filialen die ergänzenden Funktionen übernehmen. Das bedeutet natürlich auch, dass wir Filialen schließen müssen, und auch die Verkaufsflächen einiger Geschäfte müssen verkleinert werden. Im Digitalgeschäft werden wir bei Weltbild in Zukunft auf den E-Book Reader Tolino setzen. Wir haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, wie zuvor schon Thalia, Bertelsmann und viele andere Unternehmensgruppen, die sich auf den Buchhandel spezialisiert haben,“ sagte die Sprecherin.
Die Schließung einiger Weltbild Läden hat nun auch die Gewerkschaft Verdi auf den Plan gerufen. Die schlagen jetzt Alarm, denn natürlich befürchtet man, dass es zu einem extremen Personalabbau kommen könnte, wenn Weltbild sich dazu entschließt, einige Läden zu schließen. „Wenn die Weltbild Unternehmensgruppe sagt, dass sie Verkaufsflächen verkleinern will, dann wird es natürlich auch zu einem Stellenabbau kommen, das ist ganz klar. Es ist vor allen Dingen sehr kritisch zu sehen, das Weltbild bisher noch keine Stellung dazu bezogen hat, wie viele Geschäfte geschlossen werden sollen. Die Mitarbeiter müssten in diesem Fall rechtzeitig informiert werden,“ sagte ein Verdi Sprecher. Wie sich die Situation um die Augsburger Verlagsgruppe Weltbild weiter entwickelt, bleibt abzuwarten, doch bereits jetzt melden sich die ersten Mitarbeiter zu Wort und verlangen eine Antwort von Weltbild. „Zu gegebener Zeit werden wir auch die Mitarbeiter informieren. Ich betone noch einmal, dass wir nicht beabsichtigen, unserer Belegschaft Informationen absichtlich vorzuenthalten. Es wird jeder rechtzeitig informiert werden, doch bis es so weit ist, bitte ich die Belegschaft, uns diesbezüglich ein wenig Vertrauen zu schenken“, betonte die Sprecherin der Augsburger Verlagsgruppe Weltbild noch einmal.
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