Die erste Version des Awin Reports 2020 wurde bereits Anfang des Jahres veröffentlicht. Nun hat das Affiliate-Netzwerk zu seinem 20-jährigen Geburtstag eine neue Version aufgelegt – zum ersten Mal in deutscher Sprache und inklusive vieler persönlicher Stimmen von aktuellen und ehemaligen Awin-Mitarbeitern, Vertretern von Advertisern und Publishern sowie weiteren Branchen-Insidern. Außerdem erwarten euch mehrere Case Studies von Advertisern und Affiliates.
In einem zusätzlichen Webinar wurden am 14. Juli auch ganz aktuelle Zahlen veröffentlicht, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die einzelnen Branchen darzustellen.
Hier im Artikel stellen wir euch einzelne Auszüge & Highlights aus dem Awin Report vor, den Link zum kompletten Report findet ihr am Ende des Artikels.
Awin Jubiläum: 20 Jahre Erfolgsgeschichte
Grund für die Jubiläumsausgabe des Awin Reports ist der 20. Geburtstag, denn im Jahr 2000 wurden die Unternehmen zanox, Affiliate Window und ShareASale gegründet, die heute unter dem Awin-Dach zusammengefasst sind. An dieser Stelle auch gleich ein herzliches Happy Birthday von der affliateBLOG-Redaktion – auf die nächsten 20 Jahre! 🥳
Seit 2000 ist einiges passiert: mehrere regionale Netzwerke wurden akquiriert – in Deutschland ist die Akquise von affilinet im Jahr 2018 wohl noch am präsentesten. Mittlerweile beschäftigt Awin daher weltweit über 1.000 MitarbeiterInnen. Unsere persönlichen Highlights in den letzten Jahren waren immer die Awin Days zu den einzelnen Industries wie Travel, Fashion, Telco & Services.
Black Friday vs. Cyber Monday
In vielen Industries ist Black Friday Das Shopping Event des Jahres schlechthin. Deutlich wird das in Anbetracht der generierten Sales im Jahresverlauf:
Spannend im internationalen Vergleich: In den USA werden am CyberMonday mittlerweile genauso viele Sales generiert (51 %) wie am Black Friday (49 %). In Deutschland fallen mit 70 % deutlich mehr Sales auf Black Friday.
Wir sind gespannt, wohin die Entwicklung in Deutschland innerhalb der Black Week gehen wird. Im zusätzlichen Webinar haben wir noch erfahren, dass Deutschland bezogen auf Sales über mobile Endgeräte noch weit hinter dem globalen Durchschnitt liegt: Weltweit werden bei Awin 55 % der Sales über mobille Endgeräte getätigt, in Deutschland sind es 29 % (Daten Juni 2020).
Success Stories: SportScheck Orange-Days
Im Awin Report findet ihr mehrere Success Stories, z. B. von CSS-Kooperationen, Strategien für junge Versicherungen oder Influencer Marketing.
Einen kleinen Einblick gibt auch SportScheck in seine Orange-Days, bei denen es vom 13. – 16.02.2020 auf über 30.000 Artikel 20 % Rabatt gab. Um die Aktion bestmöglich zu pushen, wurden passend zur Zielgruppe von Dealseiten unterschiedliche Produkte beworben: So konnten Laufschuhe, Sneaker und Hoodies erfolgreich über Prinz Sportlich vermarktet werden, Kinderbekleidung und Schuhe performten hingegen bei dealbunny am besten.
Hier die Gesamt-Zahlen, betrachtet wird der komplette Februar im Monatsvergleich:
- 160 % Traffic-Anstieg
- 172 % Sales-Anstieg
- 153 % Umsatz-Anstieg
Wie die Aktion zeigt, muss man also nicht nur auf allgemeine Shopping-Events setzen, sondern man kann auch komplett eigene Events ins Leben rufen, um die Sales anzukurbeln.
Webinar: Einfluss von Corona auf einzelne Branchen
Im Webinar am 14.07. ging Awin noch mehr auf aktuelle Zahlen ein: Die Corona-Pandemie hat auf einzelne Branchen z. T. extreme Einflüsse: Auf den ersten Blick fällt einem Travel ein, hier sind die Buchungen komplett eingebrochen. Profitiert hingegen hat die Retail-Branche, wobei es hier innerhalb der Branche auch nochmal Unterschiede gibt – Gewinner sind hier die Bereiche Health & Beauty (+ 85 % Sales), FMCG inkl. Lieferdienste und Online-Supermärkte (+ 124 %) und Top-Gewinner Bücher & Abonemments mit + 243 % Sales-Zuwachs in den Lockdown-Wochen (KW 12 – 21).
Keine großen Veränderungen brachte Corona für die Bereiche Telco, Services, Finanzen und Versicherungen. Industrieübergreifend entwickelten sich die Sales wie folgt:
Overall sind die Sales im Vergleich zum Vorjahr um 17 % gestiegen und um 32 % im Vergleich zu den Vorwochen.
Wieder erste Sales im Reisemarkt
Auch wenn die Buchungen noch lange nicht auf Normal-Niveau sind: Seit dem Lockdown konnten mehrere Bereiche wieder mehr Buchungen verzeichnen:
- Online-Reisebüros: + 184 %
- Hotels & Unterkünfte: + 299 %
- Flüge: + 374 %
Die Prozentzahlen beschreiben die Anzahl der Sales im Vergleich zu den „Lockdown-Wochen“. Von einer Erholung der gesamten Branche kann allerdings noch lange keine Rede sein – im Vergleich zu 2019 sind die Sales um insgesamt 64 % gesunken (Januar – Juni).
Elektronik: Gestiegene Sales, niedrigerer Warenkorb
Nicht ganz so eindeutig sieht es im Bereich Elektronik aus: Die Sales sind um satte 67 % gestiegen, der durchschnittliche Warenkorb ist aber von 61,41 € auf nur noch 16,73 € gefallen. Eventuell wurden viele kleine Elektronik-Geräte für zu Hause bzw. das Home Office gekauft. Spannend ist im Bereich Elektronik auch, dass Meta-Netzwerke mit 25 % der Sales das stärkste Publisher-Modell darstellt, gefolgt von Vergleichsseiten (21 %).
Meinungen aus der Branche
Insgesamt findet ihr im Awin Report über 20 persönliche Stellungnahmen aus der Branche. Exemplarisch hier ein Statement von Markus Kellermann (Geschäftsführer xpose360) zur Entwicklung des Affiliate-Marketings:
Nicht erst seit gestern beschäftigt sich die Affiliate-Branche mit den Folgen der DSGVO, verschiedener Gerichtsentscheidungen des EuGH, den zahlreichen Browserregulierungen und der anstehenden ePrivacy-Verordung.
Das Cookie-Tracking war gerade im vergangenen Jahr eines der am häufigsten diskutierten Themen in der Affiliate-Branche, aber auch generell im Online Marketing. Mit Apple (ITP – Intelligent Tracking Prevention) und Mozilla (ETP – Enhanced Tracking Protection) haben zwei der größten Browseranbieter die Speicherung von Third-Party- Cookies stark eingeschränkt.
Und auch Google Chrome als größter Browseranbieter führte im Februar 2020 mit dem sogenannten Samesite-Update eine Änderung ein, bei dem die Tracking-Anbieter und Netzwerke die Eigenschaften der Cookies ändern mussten, damit diese überhaupt noch ausgelesen werden können.
Hinzu kam die Verunsicherung aufgrund von diversen EuGH- und deutschen Gerichtsentscheidungen sowie die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der ePrivacy-Verordnung. Die Affiliate-Netzwerke und -Technologien haben allerdings schnell reagiert und Workarounds erstellt, mit denen Merchants entweder über Subdomains ein First-Party-Tracking integrieren oder über Container- und Master-Tags ebenfalls First-Party-Cookies aussteuern können, die bisher von den meisten Browsern noch nicht blockiert werden.
Auch als Apples Safari sowie iOS Ende März 2020 mit einem Update versehen wurden, welche Third-Party-Cookies mit dem Cross-Site-Verweis mittlerweile komplett blockieren, war die Affiliate-Branche eine der ersten Online-Marketing-Disziplinen, die auch darauf schon vorbereitet war. Denn neben den bereits angesprochenen Workarounds und Subdomain-Lösungen zum First-Party-Tracking liefern die Netzwerke schon seit über einem Jahr auch weitere Alternativen wie Server2Server-Tracking oder Bounceless Tracking.
Wir haben hier im Artikel wirklich nur einen kleinen Auszug aus dem Awin Report beleuchtet. Weitere Themen sind Tracking in Zeiten des Datenschutzes, Attribution und Business Intelligence. Den kompletten Report mit noch mehr Infos findet ihr unter https://www.awin.com/de/markteinblicke/the-awin-report – viel Spaß beim Lesen!