Anfang Juni wurde veröffentlicht, dass Apple im Herbst eine neue Version des Safari Browser Features Intelligent Tracking Prevention herausbringen wird, die ITP 2.0.
Schon die erste Version, die im September letzten Jahres veröffentlicht wurde – ITP 1.0 – hat die Trackingmöglichkeiten eingeschränkt. Third Party Cookies und Cookies in Third Party Umfeldern können nur innerhalb von 24 Stunden (nach der letzten Interaktion des Users mit der Webseite) gelesen werden:
Beispiel:
- User klickt auf einer Publisher-Seite auf einen Affiliatelink
- Der Browser leitet über die Domain des Netzwerks und erhält dabei ein Netzwerk First Party Cookie
- Der User landet auf der Advertiser-Seite (Third Party Umfeld)
- Wenn der User dort etwas kauft, wird das Trackingpixel des Netzwerks gefeuert, welches prüft, ob es ein Netzwerk-Cookie gibt: Mit IPT 1.0 nur innerhalb von 24 Stunden möglich.
Welche Änderungen wird es nun durch ITP 2.0 geben?
Das 24 Stunden-Fenster fällt weg – Cookies können dann nicht mehr in Third Party Umfeldern gelesen werden:
Somit werden Conversions nicht mehr getrackt werden können.
Das ITP 2.0 Update ist damit eine bedenkliche Änderung für das komplette Affiliate-Tracking, denn sie betrifft alle Advertiser, die mithilfe von Drittanbieter-Lösungen tracken. Auch wenn Tracking-Weichen im Einsatz sind, kann das ausschlaggebend sein, da diese ggf. auch eine Drittanbieter-Domain besitzen und damit Third-Party Cookies setzen.
Criteo rechnet beispielsweise mit einem Umsatzeinbruch von 22 % (Quelle).
Was ist die Lösung?
Um auch mit ITP 2.0 Conversions tracken zu können, müssen Advertiser mit First Party Cookies arbeiten, da diese weiterhin akzeptiert werden.
Das lässt sich zum Beispiel über die Implementierung der Awin Master Tags oder die Tradedoubler First Party Tracking-Funktion abbilden. Auch Webgains hat das Tracking neu aufgebaut und arbeitet mit First Party Cookies, ebenso wie es bei Tradetrackers direct-linking Technologie funktioniert. CJ Affiliate setzt auf ihre cookieless Tracking Funktion.
Wenn Advertiser eine Trackingweiche nutzen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder arbeitet auch die Weiche mit First Party Cookies (unter der Domain des Advertisers), oder die Weiche steuert auch dann den Netzwerk-Code aus, wenn kein Kanal ermittelt werden kann – für die Fälle, in denen Cookies durch ITP 2.0 geblockt wurden.
Zusammengefasst ist es nun die Aufgabe, Third Party Cookies durch First Party Cookies zu ersetzen, um für ITP 2.0 gerüstet zu sein.
Wir können aber damit rechnen, dass im Zusammenhang mit DSGVO und ePrivacy weitere ähnliche Änderungen folgen werden.