ChatGPT goes Shopping: Was die Shopify-Integration für den E-Commerce bedeutet

Das E-Commerce-Game bekommt einen neuen Player: ChatGPT. Kürzlich entdeckten aufmerksame Entwickler Hinweise auf eine mögliche Integration von Shopify direkt in ChatGPT. Damit könnte eine neue Ära des KI-gestützten Onlineshoppings starten. Was dahinter steckt und warum das für Affiliate-Marketer spannend wird, erfährst du hier.

Shopify-Spuren im ChatGPT-Code

Am 20. April 2025 berichteten mehrere Quellen – angeführt von Alexey Shabanov auf TestingCatalog – von einer interessanten Entdeckung: In der JavaScript-Struktur von ChatGPT tauchten Variablennamen auf, die eindeutig auf Shopify hinweisen.

Wer neugierig ist, kann die Entdeckung leicht selbst nachvollziehen:

  • Öffne ChatGPT.com in Chrome (oder einem Chromium-basierten Browser).
  • Rechtsklick → „Untersuchen“ wählen.
  • Im „Sources“-Tab den Ordner „assets“ durchsuchen.
  • Dort einfach nach „shopify“ suchen – et voilà, die Referenzen erscheinen.

Am 24. April 2025 bestätigte ein weiterer Fund im Arc Browser: Auch in der Version ChatGPT 4o fanden sich eindeutige Shopify-Hinweise.

Die Spekulationen: Steckt eine neue Affiliate-Partnerschaft dahinter? Oder bereitet OpenAI eine native Shopping-Integration vor?

Warum KI-gestütztes Shopping keine Überraschung ist

Dass Shopping-Features in KI-Tools wie ChatGPT auftauchen, ist eigentlich nur logisch. Bereits jetzt nutzen User KI-Modelle nicht nur zur Recherche, sondern zunehmend auch für Produktempfehlungen.

Beispiele gibt es zuhauf:

  • Im November 2024 launchte Perplexity sein Feature „Buy with Pro“ – eine Shopify-Integration mit neutralen Produktempfehlungen.
  • Microsoft zog nach: Am 18. April 2025 kündigte man ein Händlerprogramm für Copilot AI an, bei dem Shops sich listen lassen können.
  • Auch Google Shopping arbeitet längst mit KI, um Suchergebnisse smarter und verkaufsstärker zu gestalten.

Kurz: Der Trend war klar – jetzt nimmt er mit der ChatGPT-Shopify-Entdeckung richtig Fahrt auf.

Chancen und Risiken für Online-Händler

Für Onlinehändler ergeben sich spannende Fragen:

  • Wird KI-Shopping organisch oder bezahlt?
  • Wie kann man seine Produkte bestmöglich in Szene setzen?

Aktuell scheint vieles auf eine organische Integration hinauszulaufen. Perplexity verdient beispielsweise kein Geld an den eingebundenen Shopify-Produkten. Auch Microsoft erhebt laut bisherigen Infos keine Gebühren.

Das bedeutet: Händler könnten ähnlich wie bei SEO ihre Produktfeeds optimieren, um in den KI-Antworten aufzutauchen. Wer clevere Prompts und Produktbeschreibungen erstellt, könnte künftig ähnlich profitieren wie bei Google-SEO.

Kommt bald bezahltes Listing?

Doch klar ist auch: Langfristig könnten Plattformen kostenpflichtige Modelle einführen.

Denkbar wären:

  • Monatliche Gebühren für ein KI-optimiertes Händlerkonto (ähnlich Amazon Seller Central).
  • Bezahlte Produktplatzierungen inklusive Features wie „In den Warenkorb“ oder „Jetzt kaufen“.

Für Affiliate-Marketer und Onlinehändler wird es dann darum gehen, den ROI genau im Blick zu behalten: Kundenakquisekosten versus durchschnittlicher Bestellwert und Customer Lifetime Value.

Fragmentierung oder Konzentration?

Ein weiterer spannender Aspekt: Wird der Markt zersplittert oder konzentriert?

Szenario 1: Fragmentierung
Jede KI-Plattform (ChatGPT, Copilot, Perplexity, Grok usw.) entwickelt eigene Produktdatenbanken. Händler müssen mehrere Feeds pflegen – ein echter Aufwand.

Szenario 2: Konzentration
Shopify könnte zur zentralen Schnittstelle werden. Ein Produktfeed für alle relevanten KI-Tools – einfacher für Händler, aber möglicherweise auch teurer und stärker kontrolliert.

Welche Variante sich durchsetzt, wird sich bald zeigen. Klar ist: Wer früh mitspielt, sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Fazit

Die Entdeckung der Shopify-Integration in ChatGPT zeigt: Der E-Commerce steht vor einem riesigen Wandel. KI wird nicht nur die Produktsuche, sondern auch das Shopping-Erlebnis massiv verändern. Für Affiliate-Marketer, Shop-Betreiber und Online-Händler heißt das: Jetzt ist die Zeit, sich auf KI-optimierte Produktplatzierungen vorzubereiten. Wer heute investiert, könnte morgen zu den großen Gewinnern gehören.

Markus Kellermann
Markus Kellermannhttps://www.affiliateblog.de
Markus Kellermann ist bereits seit 1999 im Online-Marketing tätig und Geschäftsführender Gesellschafter der Digital-Marketing-Agentur xpose360 GmbH mit Sitz in Augsburg. Als Autor hat Markus Kellermann bereits eine Vielzahl von Artikeln in Fachmagazinen publiziert. Zudem organisiert er mit der Affiliate Conference, dem Affiliate Innovation Day und der Influencer Conference drei der bedeutendsten Online-Marketing-Veranstaltungen und betreibt neben dem Affiliate-Portal affiliateBLOG.de auch den Podcast Affiliate MusixX.
1,235FansGefällt mir
176FollowerFolgen
130AbonnentenAbonnieren

Verwandte Artikel

Advertiser Insights: Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit...

Affiliate Marketing ist längst mehr als nur ein Performance-Kanal und bildet ein komplexes Zusammenspiel zwischen Advertisern, Netzwerken...

Awins Conversion Protection Initiative (CPI) –...

Seit dem 7. April 2025 gibt es eine wichtige Neuerung im Affiliate-Marketing: Die Conversion Protection Initiative (CPI)...

#CloseUp – 10 Fragen an Sina...

Sina Friedrich ist gebürtig aus Münster und hat Wirtschaftswissenschaften im Bachelor sowie BWL mit dem Schwerpunkt Marketing...

Affiliate TalkxX Folge 65: Affiliate-Power für...

Energie trifft Performance – ein Blick hinter die Kulissen In Folge 65 des Podcasts Affiliate TalkxX spricht Host...