Herzlich Willkommen zu unserem neuen Personality-Format „#CLOSEUP – Die Affiliate-Nahaufnahme„. #CLOSEUP hat im AffiliateBLOG das Zeug, lässig-informativer Blog-Unterhaltung ein Format zu geben. In unserer neuen Rubrik widmen wir uns interessanten Affiliate-Persönlichkeiten und werfen einen Blick auf sie, abseits aller üblichen Fragen.
Den Anfang macht Ingo Kamps. Ingo ist seit über 20 Jahren Performance-Marketer aus Leidenschaft und hat neben zahlreichen eigenen Affiliate-Projekten für verschiedene namhaften Kunden gearbeitet (u. a. Axel Springer, DPD, Telefonica, vodafone, MediaMarktSaturn). Als Speaker und Panel-Teilnehmer nimmt er regelmäßig an internationalen Konferenzen teil und hat bereits mehrere Bücher (u. a. Performance Marketing bei Springer-Gabler) veröffentlicht.
Wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Das kommt eigentlich jede Woche vor. Ich arbeite in einem extrem dynamischen Umfeld, bei dem Affiliate Marketing nur ein Baustein ist. Gerade in der programmatischen Werbung und im Machine Learning passiert aber so enorm viel, dass ich dauernd Neuland betreten muss und ich tue es auch gerne. So bleibt alles frisch und spannend. Im Privatleben passiert es heutzutage leider deutlich seltener, dass ich Dinge zum ersten Mal mache. Aber ich habe mit meiner Freundin vor ein paar Wochen eine Alpaka-Farm besucht. Das war eine Premiere. Und ich möchte auf jeden Fall nochmal ins Basis-Lager eines 8000er-Bergs (z. B. Mount Everest oder Makalu) wandern.
Und Dein erstes Mal im Internet? Kannst Du Dich noch daran erinnern?
Daran erinnere ich mich genau – das war 1996, als ich gerade mein Studium der Betriebswirtschaftslehre begonnen hatte. Es muss der zweite oder dritte Tag an der Hochschule gewesen sein, als ich meinen Zugang fürs Rechenzentrum hatte. Ich war aber vorher auch bereits schon in den Vorläufern des klassischen Webs unterwegs. Im Jahr 1992 erhielt ich mein erstes 14.400 Baud Modem und konnte damit Demos und Spiele für meinen Commodore Amiga 1200 von Boards aus den USA und Schweden herunterladen. Ich hatte als einziger in meiner Schulklasse sogar eine eigene Telefonleitung. Nachdem ich die Telefonrechnung meiner Eltern allerdings ein paar Mal gesprengt hatte, wurde die Leitung erstmal konfisziert.
Für was bist Du eigentlich zu alt, aber magst es trotzdem?
Techno Open-Airs, Wrestling Live-Events in den USA, Videospiele (ich habe sogar während des Studiums ein Praxissemester bei Nintendo of Europe absolviert)
Was sagen andere über Dich?
Das müssen grundsätzlich die anderen sagen. Aber ich habe schon das Gefühl, dass die meisten meiner Bekannten und Freunde mich schon okay finden.
Und wie denkst Du darüber?
Am Ende habe ich keinen Einfluss darauf, was sie sagen. Vor allem bei den Dingen, die hinter dem Rücken gesagt werden. Daher versuche ich mich damit auch nicht zu sehr zu beschäftigen. Ich versuche aber zumindest dafür zu sorgen, dass sie mich mindestens okay finden.
Was ist für Dich „typisch Affiliate Marketing“?
Mit meinem Mitbewerbern auf einem Publisher-Event abends zu tief ins Glas zu schauen und die vielen tollen Konferenzen und Networking-Events, die es hoffentlich ab 2022 wieder regelmäßig geben wird.
Wenn Du für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könntest – welcher wäre das?
Ich will nicht verhehlen, dass es in über 20 Jahren Performance-Marketing auch immer mal wieder Tage gegeben hat, an denen ich am liebsten alles hinwerfen wollte und stattdessen Nashornpfleger in Namibia werde. Das hat bisher nicht geklappt, aber wenigstens haben meine Freundin und ich letztes Jahr ein Nashornbaby adoptiert. Vielleicht wird das ja nochmal was.
Ansonsten würden mir spontan zwei Jobs einfallen: Den einer Pflegerin, um mich daran zu erinnern, wie gut wir es mit unseren Jobs doch haben. Eine Alternative wäre ansonsten der Job von Mark Zuckerberg bei Facebook. Mich würde interessieren, wie man innerhalb des Konzerns auf die Markenkonstrukt blickt und wie man die gesellschaftlichen Herausforderungen einer solch mächtigen Plattform lösen möchte, ohne die menschliche Diskussionskultur vollständig zu zerstören.
Was war die beste Entscheidung, die du jemals getroffen hast?
Es fällt mir nicht leicht, jetzt die eine beste Entscheidung zu nennen. Verschiedene Lebensphasen verlangen nach Entscheidungen, von denen sich einige im Nachhinein als richtig herausstellen und ab und zu greift man leider auch mal daneben. Beruflich war die Gründung des Shopping-Portals Cheap-Charlie im Jahr 2003 und der cayada GmbH ein Jahr später sicherlich eine sehr gute Entscheidung, da sie finanzielle Freiheit ermöglicht und den weiteren beruflichen Weg im Performance-Marketing vorgezeichnet hat. Auch der Umzug von Berlin nach München 2012 war unter den gegebenen Umständen eine richtige Entscheidung. Eine falsche Entscheidung war beispielsweise der viel zu frühe Verkauf meines Hauses in Berlin, denn das ist heutzutage das Vierfache von damals wert (das hat mir kürzlich netterweise mein Nachbar von damals verraten).
Worauf willst du nie wieder verzichten?
Oh, da gibt es einiges: Meine Freunde, meine Familie, Tennis, Fußball, Schwimmen, Berge und Meer, elektronische Musik, leckeres Essen usw. Böswillige Zeitgenossen unterstellen mir allerdings, dass es in Wahrheit Smartphone und Tablet sind.
Wo würdest du gerne leben, wenn du im Ruhestand bist?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Grundsätzlich habe ich natürlich eine gewisse Sympathie für Sonne und Meer. Allerdings weiß ich nicht, ob das auf die Dauer nicht zu heiß und zu langweilig wird. Meine Arbeit würde es ja jetzt schon zulassen, irgendwo auf der Welt zu sein. Grundsätzlich ist es trotz den Einschränkungen durch Covid-19 aber immer noch so, dass ich die Möglichkeiten einer Großstadt wie München zu schätzen weiß. Hier sind meine Freunde, Business-Kontakte, Biergärten, Tennisplätze, Fußball-Partner etc. Man wird sehen, wie sich das alles weiter entwickelt und ob ich dann immer noch so gerne Neuland betrete.
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