Der große Affiliate Marketing Trend-Report 2017

Das Jahr 2017 hat gerade erst begonnen und bereits jetzt spürt man viel Bewegung und Dynamik in der Affiliate-Branche. Wir haben deswegen Experten der Affiliate-Branche nach den Trends 2017 befragt. Zudem habe wir zusammen mit der Affiliate-Marketing-Agentur xpose360 eine große Umfrage unter mehr als 1.800 Teilnehmern (Affiliates, Merchants, Agenturen, Netzwerken) durchgeführt, um dabei die Entwicklungen der Branche besser bewerten zu können.

Meinungen der Experten zu den Affiliate-Marketing-Trends 2017:

marcus-seidel-foto.1024x1024„Affiliate Marketing wird in 2017 erneut und wie bereits im Vorjahr eine kleine Renaissance erleben und sich konstant weiterentwickeln. Ich denke, dass in jedem Online Marketing-Mix Platz für Affiliate Marketing sein sollte – bei richtiger Betreuung ist es wahrscheinlich der kostengünstigste und einer der effizientesten Kanäle. Natürlich werden darüber hinaus ständig neue Modelle hinzukommen und irgendjemand erfindet ja mindestens einmal im Jahr  „das nächste große Marketing Ding was alles verdrängen wird“, aber am Ende bleibt die Grundlage für unser täglich Brot doch immer eine Art des Affiliate Marketing.“
Marcus Seidel, ADCELL

opuchlik„Ich sehe für dieses Jahr zum einen die verstärkte Entwicklung hin zum programmatischen Einkaufen und Verkaufen des Inventars. Affiliate wird dabei immer mehr von den grösseren Content Publishern als zusätzliche Einnahmequelle gesehen werden und kreativ eingebunden werden (Content etc.). D.h. die Monetarisierung des Traffics wird Hand in Hand über Display (programmatisch) und über Performance (Affiliate) gehen.“
Adam Opuchlik, Traffective

ulf-heyden-foto.1024x1024„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann müssen wir uns ständig verändern.“ Dieser Satz gilt in 2017 besonders für die Affiliate-Branche – und zwar für Advertiser ebenso wie für Publisher. Allen Online-Marketern ist in den letzten Jahren wohl nun endlich klar geworden sein, dass die ganzheitliche Betrachtung des Costumer Journeys über alle Touchpoints unerlässlich geworden ist. Konkret heißt dies: Es ist nicht mehr möglich mit dem bewährten Last-Cookie-Modell rein einseitig die performancebasierten Budgets zu verteilen. Ebenso lassen sich hiernach die markenbildenden Aktivitäten und auch kaufentscheidungs-relevante Prozesse nicht fair abbilden. Letztlich sind Attributions- oder Hybridmodelle vermutlich die einzige Möglichkeit hier zu einem Ausgleich zu kommen, der die gerechtfertigten Ansprüche von allen Seiten abdecken kann.“
Ulf Heyden, BestCheck.de

ingo-kamps-foto.1024x1024„Große Publisher verfügen über eine hohe Reichweite in einer genau definierten Zielgruppe (z. B. Reise-Communities). Die zahlreichen Nutzer dieser Websites erzeugen großen Datenmengen, die für passende Advertiser sehr interessant sein können. Daher denke ich, dass sich 2017 zahlreiche dieser Publisher diesen Datenschatz als zusätzliche Umsatzquelle zu den reinen Verkaufserlösen erschließen werden. Das dafür notwendige Know-how ist bei immer mehr Playern vorhanden und wird in diesem Jahr deutlich stärker zum Tragen kommen.“
Ingo Kamps, EOG / Media-Saturn-Holding GmbH

„Im Online-Marketing sind Daten und die Analyse dieser unsere Lebensgrundlage. Schon jetzt speichert jeder alles, spätestens in diesem Jahr wird auch wirklich jeder erfolgreiche Marketeer mit diesen Daten arbeiten wollen.“
Gunnar Militz, TradeTracker.com

irina-lutz-foto.256x256„Content-Publisher (vor allem im Nischen-Bereich) – und App-Anbieter im Mehrwert-Bereich (wie z.B. Tools und Ratgeber) werden weiterhin nachhaltig für eine Umsatzsteigerung sorgen, so dass die Qualitätsunterschiede zwischen Gutschein/Paid4 und Content/Influencer (als Premium-Publisher) noch deutlicher spürbar werden. Es wird außerdem neue Werbeformate im Premium Segment geben – und zwar weg von dem bewegten Bild (größer, lauter, bunter), denn die Endkunden schätzen immer mehr unaufdringliche Empfehlungen.“
Irina Lutz, DMK-Internet e.K. / SuperClix.de

wolfgang-polzer1„Als persönlichen Trend für das noch neue Jahr wird das Cross Device Tracking für eine lückenlose Analyse der Customer Journey immer wichtiger. Nachdem mittlerweile bereits sehr viele Unternehmen über einen mobilen bzw. responsiven Online Shop verfügen, wird das Thema „Tracking“ 2017 an Bedeutung gewinnen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand – lückenlose Nachverfolgung des Kunden aller Touchpoints innerhalb des Kaufprozesses. Zudem genaue Analysemöglichkeit der einzelnen Werbemaßnahmen und dadurch zielgerichtetere Ausspielung von Maßnahmen und sowie Budgetfreigaben. Das Cross Device Tracking verhindert Mediabrücke zwischen beispielsweise Smartphones und stationären Geräten und sorgt damit auch für eine gerechtere Vergütung von Affiliates, die ihnen Fokus ggf. auf mobile Traffic legen – jedoch Kaufabschlüsse aufgrund des nutzerunfreundlichen Bestellprozesses meist am PC getätigt werden. Aufgrund der Customer Journey Analyse, welche mittlerweile auch Affiliate Netzwerke (jedoch nur innerhalb ihres eigenen Netzwerkes) anbieten, wird es in den kommenden Wochen und Monaten weitere Merchants geben, die versuchen Ihre Affiliates fairer zu vergüten. Der Trend geht weg vom „Old School“ Last-Klick-WinsModell, hin zur Vergütung von Assits, welche zum Kauf beigetragen haben. Ein optimales Provisionsmodell gibt es jedoch noch nicht, und richtet sich zudem auch nach den Anforderungen bzw. der Affiliate Strategie des einzelnen Unternehmens. Wird das LCW Modell aufgebrochen, werden sich meiner Meinung nach, neue Publishemodelle entwickeln, die nicht ausschließlich darauf abzielen, den letzten Cookie zu setzen, sondern den potentiellen Kunden bereits „früher abholen“ und bei der Kaufentscheidung unterstützen. Ob das jedoch bereits 2017 der Fall ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.“
Wolfgang Winter, xpose360

reineck„Stärkere Verzahnung von offline und online (entsprechend auf Affiliate) Marketing-Maßnahmen und Verknüpfung der jeweiligen generierten Datensätze um User gezielter anzusprechen. Gleichzeitig Erkennung der Gefahr, dass durch zu starkes Targeting die Umsätze tendenziell verringert werden da User immer stärker und häufiger mit den gleichen Produkten in Kontakt kommen. Dementsprechend wieder stärkerer Fokus auf Affiliate und insbesondere Influencer.“
Michael Reineck, Netzeffekt

sven-metzgerMein Trend und meine Hoffnung für 2017 ist, dass wir nicht dem nächsten Buzzword hinterherrennen, sondern uns darauf konzentrieren die Trends vergangener Jahre endlich mit Leben zu füllen. In der Küche gibt es das Sprichwort, dass man einen guten Koch daran erkennt, dass er das Einfache gut macht. Wenn wir endlich im Cross Device Tracking eine anwendbare Lösung erhalten, wäre ich damit glücklicher, als ich es mit jedem neuen Trend sein könnte.“
Sven Metzger, Verivox

Christian Kleinsorge, Chief Executive Officer, Zieltraffic AG„Neue Werbeformen, neue Kanäle, IoT und steigender Wettbewerb mit steigendem Kostendruck beherrschen die Szenerie weiterhin. Die Möglichkeiten Marketing zu betreiben steigen permanent und damit auch die Komplexität. In Zeiten von Multi-Device und Multi-Channel ist das verlässliche Sammeln von Daten nach gesetzeskonformen Datenschutzkriterien Pflicht. Das Zusammenfügen von unstrukturierten Daten zu aussagefähigen Daten ist unbedingt notwendig. Zusammenfassend: Der Kampf um relevanten und konvertierungsstarken Traffic steigt weiter und wird in Zukunft auf dem Schlachtfeld der Technologie entschieden.“
Christian Kleinsorge, Ingenious Technologies AG
Ralf_PeakPoint

„2017 wird ein Qualitätsjahrgang für das Affiliate Marketing. Die in 2016 begonnen Diskussion der fehlenden Relevanz in der Ansprache der User wird eine höhere Bedeutung bekommen. Werbetreibende/Affiliate Manager werden größeren Wert auf relevante Werbebotschaften legen und damit die Qualität und Performance der Kampagnen deutlich steigern. Davon profitieren werden auch Facebook-Publisher und Publisher mit starken App-Angeboten. Storytelling wird weitaus intensiver nicht nur über Influenzer gespielt, sondern auch über alle Werbemaßnahmen und Werbemittel. Influenzer – Display – mobile und Facebook – Re-Targeting – Textlinks – Gutschein-Kampagnen bis hin zu Exit-Intent-Marketing — die Klaviatur wird weitaus umfassender genutzt, nicht nur platte „Sales“-Angebote zu kommunizieren, sondern einen Markeninhalt zu kommunizieren.
Affiliate Marketing wird aus der „Vertriebskanal“-Ecke hin zu einem ganzheitlichen Marketing-Kanal entwickelt und trägt weit mehr zum Image-Aufbau und Brand awareness bei als bisher. Dabei spielen Influenzer und im besonderen Youtuber und Facebook eine wesentliche Rolle im Affiliate Marketing und transportieren Markenbotschaften, wie wir es bisher (fast) nur aus dem TV kennen. Affiliate Marketing wird auf den Erfolg vieler unterschiedlicher Marketing-Kanäle wirken und den Gesamtumsatz im Shop deutlich steigern. Der zunehmende Qualitätsanspruch und damit verbundene Qualität führt zu einer weiteren Verdrängung der ausschließlichen CPO-Vergütung. Nur über Hybrid-Modelle werden ausgezeichnete Platzierungen und Kampagnen buchbar. Das erfordert ein starkes Umdenken seitens der Merchants und erhöhten Argumentationsbedarf.Affiliate Marketing wie auch die anderen Online-Disziplinen müssen aus dem Turmdenken herauskommen und ganzheitlich verzahnt werden, da auch die Affiliate-Kanäle deutlich komplexer und vielfältiger werden. Hierzu bedarf es bei einigen Unternehmen einer Anpassung der Organisationsstrukturen. Affiliate Manager und Agenturen müssen noch umfassender die Anforderungen und Wirkweisen der unterschiedlichsten Kanäle verstehen. Affiliate Manager werden so zu den Generalisten im Online-Marketing und zur steigenden Qualität und Bedeutung des Marketing-Kanals beitragen.“

Ralf Mardeis, PeakPoint

romy-habelt2„Nach wie vor werden auch 2017 weiterhin die seit langem diskutierten Themen wie Cross-Device Tracking, ganzheitliche Customer Journey-Betrachtung und die damit verbundene Multi-Channel Attribution auf der Trendthemen Liste stehen. Wünschenswert wäre natürlich, dass wir Ende 2017 behaupten können, dass diese Themen nun konsequent praktiziert werden. Einen weiteren Trend stelle ich immer mehr in Bezug auf die Provisionierung fest. Die Devise bei Provisionsmodellen lautet verstärkt Hybrid-Vergütung und besteht somit aus einer Mischkalkulation aus CPO plus Fixvergütung. Bei größeren Affiliates ist das inzwischen oftmals die Einstiegsklausel für gute Platzierungen. Aber auch beispielsweise im E-Mail Marketing, das in den letzten Jahren wieder stark an Performance zugelegt und seinen Ruf verbessert hat, sind Hybrid Modelle in den meisten Fällen die Voraussetzung für erfolgreiche Versände.“
Romy Habelt, xpose360

fabian-schleicher-foto.256x256„Mobile First ist die kanal- und geräteübergreifende Herausforderung – gerade im Affiliate Marketing. Merchants brauchen diesen Traffic und Affiliates die entsprechende Vergütung. Das Tracking – immer perfekt. Egal ob Hamburg, München oder Rom.“
Fabian Schleicher, ad agents GmbH

Hakan Özal„Affiliate Marketing wird sich qualitativ weiterentwickeln: Mit immer mehr professionell agierenden Publishern und weitaus mehr Kreativität in der Planung von Kampagnen. Auch die Tatsache, dass sich der Kanal „Affiliate“ immer weiter zu einer Bezahl-Methode für den Media-Einkauf entwickelt, sehe ich ein Wachstum für den deutschen Affiliate Markt von über 20%. Spannend wird zudem die weitere Konsolidierung im Markt. Immer mehr Advertiser konzentrieren ihre Programme in einem Netzwerk. Denn auch Affiliate-Netzwerke erweitern ihr Service- & Produkt-Angebot, sowie ihr Qualitäts-Verständnis, was der ganzen Branche zugutekommt.“
Hakan Özal, financeAds

christine-buckenmaier-foto.1024x1024„Eine ganzheitliche Betrachtung der Unternehmenskommunikation basierend auf Kundendaten spielt zunehmend eine wichtigere Rolle. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen beschäftigen sich mit übergreifender Datenerfassung und der darauf basierenden Optimierung des Media Mixes. Aus dieser Ausrichtung ergeben sich im Affiliate Marketing klare Trends für 2017: Der Einsatz von Multi-Device hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und an dieser Stelle stehen wir im Affiliate Marketing in Bezug auf Trackinglösungen immer noch am Anfang. Mittelfristig müssen neue, zuverlässige Lösungen entwickelt werden, um den Kunden vollständig zu erfassen. Ein weiterer Aspekt, der sich aus der ganzheitlichen Betrachtung ergibt ist das Thema Customer Journey. Die datenbasierte Optimierung des Media Mixes wird stärker gewichtet als die reine Kanalbetrachtung. Entsprechend gewinnen Branding-Aktivitäten im performance-basierten Media Mix an Bedeutung. Um das finanzielle Risiko dieser Aktivitäten zu minimieren, ist der Wunsch vor allem kleinerer und mittelständischer Unternehmen diese zunehmend CPO-basiert über den Affiliate-Kanal abzudecken. Darunter fallen vor allem Maßnahmen Brandingmaßnahmen wie Display oder auch Influencer Marketing. Vor allem für den Trend Influencer Marketing bietet der Kanal Affiliate eine Möglichkeit zu risikoarmen Konditionen zu testen.“
Christine Buckenmaier, Nayoki

„Von der rechtlichen Perspektive aus gesehen, wird nach dem EuGH Urteil „GS Media“ (Az. C-160/15) in diesem Jahr die Haftung für Hyperlinks im Fokus stehen. Eigentlich war die Frage der Haftung für Links schon lange geklärt und es war einhellige Meinung, dass ein Verlinken auf ein urheberrechtlich geschütztes Werk für den Verlinkenden nicht zu einer Haftung führen kann. Nun hat der EuGH aber mit seiner GS Media Entscheidung dies alles auf den Kopf gestellt. Bereits das Verlinken auf einen urheberrechtlich geschützten Inhalt kann demnach eine Urheberrechtsverletzung darstellen. Das Setzen eines Links ist also nun plötzlich doch eine urheberrechtlich relevante Nutzungshandlung, die bei einem Verstoß gegen das Urheberrecht auf der verlinkten Seite zu einer Haftung des Verlinkenden wegen einer Urheberrechtsverletzung führen kann. Das LG Hamburg (Az. 310 O 402/16) hat dies nun auch in Deutschland  bestätigt. Der EuGH fordert sogar, dass Hyperlinks, die mit Gewinnerzielungsabsicht genutzt werden,  vorab überprüft werden müssen, um Sicherzustellen, dass diese Hyperlinks nicht auf Seiten verweisen, die urheberrechtlich verletzende Werke anbieten. Das alles bedeutet, dass eine Verlinkung nun plötzlich ein großes Risiko darstellt, da es eigentlich nicht möglich ist, jedes Mal den Inhaber der Webseite auf die verlinkt wird anzuschreiben und von diesem zu verlangen, dass er darlegt, dass entsprechende urheberrechtliche Verletzungen nicht stattfinden. Wir befürchten, dass nun eine große Anzahl von Abmahnungen wegen solcher Verlinkungen ausgesprochen werden könnten und sehen dies als rechtliches Schwerpunktthema 2017 an. „
Christian M. Röhl, RDP Rechtsanwälte

Tobias Allgeyer_Regional VP_CJ Affiliate by Conversant„Der Trend zur Internationalisierung hält ungebrochen an. Wir als globales Affiliate Netzwerk beobachten diese Entwicklung natürlich schon seit längerem. Ich gehe davon aus, dass das Interesse der Advertiser, in weiteren Ländern Affiliate Programme zu starten, weiter an Fahrt aufnehmen wird. Durch den Einsatz neuer Technologien und das Zusammenwachsen der Anbieter ergeben sich spannende Entwicklungen in der Betrachtung der Customer Journey und der daraus resultierenden Publishervergütung- weg vom Last Cookie Ansatz. Das Thema BIG Data/Smart Data wird mehr und mehr Einzug auch in die Affiliate Welt halten. Der Einsatz von Daten auf Advertiser- und Publisherebene wird Affiliate Marketing Programme effektiver und erfolgreicher machen und somit wird Affiliate Marketing als Instrument im Marketing-Mix weiter an Bedeutung gewinnen.“
Tobias Allgeyer, CJ Affiliate by Conversant

Martin_opt„2017 ist endgültig Schluss mit dem Silodenken. Die Journey, die ein Kunde über unterschiedliche Devices und Verticals bis zum Kauf zurücklegt, wird immer länger und komplexer. Es ist sehr wichtig die komplette Journey nachvollziehen bzw. analysieren zu können und vor allem Vergütungssysteme anzupassen oder neu aufzubauen. Im Affiliate Marketing muss 2017 kanal- sowie device-übergreifend gedacht, gehandelt sowie entwickelt werden. Das stellt natürlich ein Risiko sowie eine Chance für die Branche dar. Um in der Zukunft bestehen und wachsen zu können, haben wir für das optimale Nachvollziehen der Costumer Journey hervorragende cross device tracking Lösungen entwickelt und werden diese 2017 europaweit ausrollen. Doch nicht nur im Bereich Affiliate Marketing per se sollte man vom Silodenken Abschied nehmen. Die Globalisierung ist auf dem definitiven Vormarsch und die Welt wächst kontinuierlich zusammen. Menschen wollen andere Länder und Kulturen kennenlernen. Karrieren werden internationaler. Arbeitgeber müssen sich diesem Trend anpassen, um weiterhin attraktiv für junge Talente zu bleiben. Exchange Programme und eine internationale Unternehmenskultur sind daher zu wichtigen Argumenten für einen Arbeitgeber geworden und müssen gefördert werden. Das gilt auch für Publisher, die für eine möglichst hohe Reichweite internationaler denken müssen. Advertiser treffen internationale Entscheidungen mit globalen Dienstleitern. Die Welt steht uns 2017 offener denn je. Man muss diese Chance ergreifen und darf weder in Grenzen noch Kanälen denken – das betrifft nicht nur das Geschäftsmodell sondern auch das gesamte Selbstverständnis eines Unternehmens.“
Martin Rieß, zanox

siegel„2017 wird zunehmend danach gehandelt, dass Affiliate-Marketing kein isolierter Kanal, sondern ein wichtiger Teil von Performance Marketing ist. Was hat das zu bedeuten? In erster Linie, die Neuorganisation auf Seiten der Advertiser, ihre einzelnen Performance Units enger zusammen zu legen und besser miteinander arbeiten zu lassen. Was hat das für Affiliate-Marketing zu bedeuten? Die Öffnung für weitere Performance Treiber. Entsprechend wird Wert auf die Auswertung der Customer Journey gelegt, die, wenn nicht vom Advertiser selbst, bereits von seinen Dienstleistern dargestellt werden kann. Somit werden endlich auch die Trafficquellen gefördert, denen die „Harte“ Währung – CPO, bislang keinen Vorteil gebracht hat. Auch für Affiliate-Marketing müssen entsprechend Budgets geplant werden, sowohl für den Traffic, als auch für die ROI-/KUR-Kalkulation beim Advertiser – ich hoffe darauf sind alle vorbereitet! Was allerdings noch hinkt: die Revolution des Performance Trackings ist eingeleitet, Advertiser sehen aber leider immer noch zu wenig die Notwendigkeit, sich hier auf den Neusten Stand zu bringen. Cookieless Tracking und Cross Device Tracking sind hier die Schlüsselbegriffe. Dies ist eine Investition, zukünftig kompetitiv zu bleiben. Es reicht nicht mehr, die beste Commission aufzurufen, es geht darum die Performance da zu messen, wo sie wirklich passiert und das kann man nur durch akkurates Tracking. Der eCommerce Markt konsolidiert sich sowieso und das kann man allein durch eine perfektionistische SEA/SEO-Strategie nicht auffangen.
Etwas Positives dazu: der Streit, um die „bösen“ Modelle, die sich den letzten Cookie schnappen ebbt 2017 langsam ab. Diese Modelle [in erster Line Gutschein-Publisher und Bonussysteme] bekommen wieder mehr Anerkennung, weil man dem User auf seinem Weg dorthin gut folgen und auch lenken kann. Affiliate-Publisher-Modelle: seit 6 Jahren sprechen wir in Europa vom Vormarsch Mobile Traffic im Performance Kanal abzubilden. Der Traffic ist auch da, aber die Bereitschaft den Traffic zu nutzen sehr gering, der er leider in der Customer Journey immer noch nur dabei ist, statt diese abzuschließen. Was passiert hoffentlich in 2017? Marketer sollten ihrer Mobile-Strategie mehr Beachtung schenken. Dem Kunden endlich den Abschluss mobile so einfach wie möglich machen, der Kunden wartet nur darauf! Influencer Marketing entwickelt sich hervorragend als Performance-Modell und ich hoffe dies wird in 2017 nicht überstrapaziert, damit wird wir hier dem User nicht das Gefühl geben, dass nur noch Testimonials auf Youtube und Instagramm, Sanpchat un co. Unterwegs sind – also bitte intelligent Investieren – aber unbedingt nutzen und testen – es lohnt sich [fast] immer!
Daten: Affiliate-Netzwerke entwickeln sich zunehmend als Technologie Dienstleister, das bedeutet nicht „nur“, dass Performance ordentlich getrackt wird, sondern bezieht auch die Möglichkeit mit ein, die Daten nutzbar zu machen, um Wachstumsziele zu erreichen. Das bedeutet allerdings, dass es eine Erweiterung der Affiliate-Modelle [Online Kanäle und Abrechnungsmodelle] erweitert werden müssen. Affiliate-Marketing und seine Netzwerke werden in 2017 in der sein, die gesamte Journey der Customer zu beeinflussen!  Der nächste Schritt ist dann auch die Öffnung für eine Anwendung von Attributionsmodellen! Wenn der Bedarf erst einmal ausgesprochen ist, werden sich im Affiliate-Marketing dazu sicherlich auch bald Automatismen ergeben. Die Nachfrage regelt hier das Angebot.“
Kathrin Siegel, Tradedoubler

torsten„Wie im Vorjahr schon zu spüren, wird 2017 das mobile Affiliate Marketing deutlich mehr in den Fokus rücken. Sowohl Merchants  als auch Netzwerke werden stärker unter Druck geraten, dass das Tracking, auch geräteübergreifend, optimal funktioniert. Affiliates müssen gerade nach Googles „mobile first“ Strategie genau prüfen, ob das eigene Portal optimal aufgestellt ist und den Nutzer auch über das Handy perfekt abholt und Conversions ermöglicht. Der Couponing-Bereich professionalisiert sich weiter. Es geht weg von massivem ziellosen Streuen von Gutscheincodes hin zu geplanten Kampagnen mit exklusiven Inhalten und aufmerksamkeitsstarken Platzierungen auf der Startseite des Gutscheinportals und deren Newsletter sowie Social Media Kanäle bis hin zu Influencer-Marketing. Reines Arbitragegeschäft auf Provisionsbasis wird langsam abgelöst von Platzierungspaketen mit hoher Reichweite.“
Torste Latussek, COUPONS4U

 

Die große Trend-Umfrage

(in Kooperation mit der xpose360):

In Zusammenarbeit mit der Online-Marketing-Agentur xpose360, die auf Leistungen im Bereich Affiliate-Marketing, PPC-Marketing und SEO spezialisiert ist, haben wir eine umfangreiche Umfrage an 1.800 Affiliates, Merchants, Agenturen und Netzwerke verschickt, um dabei die wichtigsten Trends im Affiliate-Marketing für 2017 zu ermitteln.

Trends und Probleme

Als die größten Trends in 2017 mit 80% sehen die Affiliates den weiteren Anstieg des mobilen Traffics, gefolgt von jeweils 50% im steigenden Traffic über Social-Media, dem Cross-Device-Tracking, sowie die steigenden Probleme beim Ranking der Seiten bei Google durch weitere Filter und Updates.

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(Per Klick auf das Diagramm kann das Bild vergrößert werden)

Die Herausforderung und Probleme in 2017 sehen die Affiliates mit 80% v.a. in den schlechten Conversionrates bei den Merchants, gefolgt mit 78% von dem fehlendem Mobile-Tracking bei den Merchants. Zudem sehen 50% der Affiliates Probleme durch Last-Cookie-Wins-Vergütungen und dem fehlenden Cross-Device-Tracking.

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Aus Sicht der Merchants sehen mit 56% das Influencer-Marketing, als neuen Teil des Affiliate-Marketing, als das grösste Trend-Thema in 2017. Gefolgt von Cross-Device-Tracking mit 50%, sowie die Attribution und das Customer-Journey-Tracking ebenfalls mit 50%.

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Umsatzprognosen für 2017

Als weiterhin sehr Positiv sehen sowohl Affiliates, als auch die Merchants die weitere Umsatz-Entwicklung im Affiliate-Marketing. Bei den Affiliates rechnen 60% mit mehr Umsatz als in 2016. Bei den Merchants sind es sogar 88% der werbetreibenden Unternehmen, die in 2017 mit höheren Umsätzen rechnen. Allerdings sind es bei den Agenturen und Netzwerken wiederum nur 48% die mit höheren Umsätzen kalkulieren.

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Die bedeutendsten Publisher-Modelle in 2017

Für die Merchants sind mit 80% nach wie vor die Content-Seiten die wichtigsten Publisher-Modelle in 2017. Gefolgt von den Preisvergleichen mit 50% und dem neuen Publisher-Modell Influencer-Publisher mit 31%.

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Auf die Frage, ob Merchants ihren Affiliates zusätzlich zum klassischen CPO-Provisionsmodell auch einen WKZ oder eine Hybrid-Provision bezahlen, haben dies allerdings nur 40% bestätigt, obwohl gerade aufgrund des zunehmenden Qualitätsanspruchs und der damit verbundenen Qualität eine fairere Vergütung der Affiliates die Folge sein müsste.

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Customer-Journey-Tracking und Cross-Device-Tracking

Auf die Frage ob die Merchants bereits ein Customer-Journey-Tracking zu Bewertung der verschiedenen Online-Marketing-Kanäle nutzen, haben 31% die Frage bejaht und 38% haben es für 2017 geplant. Allerdings haben auch 31% der Merchants bestätigt, dass sie derzeit noch kein übergreifendes User-Journey-Tracking verwenden.

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Als Gründe dafür, warum sie noch kein CJ-Tracking einsetzen, nannten 63% der Merchants, dass die technische Integration hierfür zu aufwändig sei, gefolgt von zu wenig Zeit dafür und das der Kosten/Nutzen-Effekt dafür in keinem Verhältnis steht.

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Aufgrund des steigenden Mobile-Traffics wird natürlich auch das Cross-Device-Tracking immer wichtiger. Derzeit nutzen allerdings 58% der Merchants noch kein Cross-Device-Tracking. Lediglich 31% haben bereits ein Tracking im Einsatz und 13% haben es für 2017 geplant.

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Und auch ein lückenloses Tracking ist natürlich hinsichtlich der Mobile-Entwicklung elementar. 44% der Merchants haben hierzu bereits ein Mobile-Tracking der Affiliate-Netzwerke integriert und 31% haben es für 2017 geplant. Zudem stellen bereits 63% Mobile-Werbemittel zur Verfügung und 25% haben es für 2017 geplant.

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mobile-werbemittel

Fazit der Trend-Umfrage

markus-kellermannMarkus Kellermann, Geschäftsführer der xpose360 GmbH bewertet die derzeitige Entwicklung der Affiliate-Branche als sehr positiv: „Wenn 88% der Merchants mit steigenden Umsätzen für 2017 planen, ist das ein eindeutiges Indiz für eine positive Entwicklung der Branche. Auch wenn manche Unternehmen noch Nachholbedarf in der technischen Umsetzung von Customer-Journey-Tracking und Cross-Device-Tracking haben, stehen die Zeichen auf Wachstum. Dennoch sollten sich die Merchants Gedanken über eine neue Provisions-Strategie machen. Gerade wenn man weiterhin mit qualitativen Content-Publishern oder Influencer-Affiliates zusammenarbeiten möchte ist es wichtig, dass neben dem klassischen CPO der qualitative Traffic auch über eine zusätzliche WKZ- oder Hybrid-Provision vergütet wird.“

Download der Whitepapers: Affiliate Trend-Report 2017

Den kompletten 60-seitigen Trend-Report inkl. aller Umfrage-Ergebnisse, Experten-Meinungen und BONUS-Teil könnt Ihr hier kostenlos herunterladen.

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Infografik der Affiliate-Marketing Trends 2017

 

Markus Kellermann
Markus Kellermannhttps://www.affiliateblog.de
Markus Kellermann ist bereits seit 1999 im Online-Marketing tätig und Geschäftsführender Gesellschafter der Digital-Marketing-Agentur xpose360 GmbH mit Sitz in Augsburg. Als Autor hat Markus Kellermann bereits eine Vielzahl von Artikeln in Fachmagazinen publiziert. Zudem organisiert er mit der Affiliate Conference, dem Affiliate Innovation Day und der Influencer Conference drei der bedeutendsten Online-Marketing-Veranstaltungen und betreibt neben dem Affiliate-Portal affiliateBLOG.de auch den Podcast Affiliate MusixX.
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