Das Affiliate-Marketing hat in der Vergangenheit schon viele technische Veränderungen überstanden – und sich dabei immer wieder erfolgreich angepasst. Nun steht mit Googles neuer „One-Time Global Prompt“-Lösung für Third-Party-Cookies eine weitere Entwicklung an. Doch statt Panik zu verbreiten, lohnt es sich, die Chancen und neuen Lösungen zu betrachten.
In diesem Artikel erfährst du, was die Änderung bedeutet, welche Auswirkungen sie auf das Tracking hat und wie das Affiliate-Marketing sich darauf einstellen kann.
Googles neue Strategie für Third-Party-Cookies
Seit Jahren gibt es Diskussionen über das Ende der Third-Party-Cookies in Google Chrome. Doch statt sie komplett abzuschaffen, hat Google im Sommer 2023 verkündet, dass es eine Benutzerwahl auf Konto- oder Browserebene geben wird.
Letzte Woche auf der IAB Annual Leadership Meeting (ALM) ließ Google dann eine entscheidende Information durchsickern:
- Die Benutzerwahl erfolgt über eine einmalige globale Eingabeaufforderung („One-Time Global Prompt“).
- Das Opt-in/Opt-out wird auf Konto- oder Browserebene entschieden, nicht für jede Website einzeln.
- Die Werbeindustrie erhält mehrere Monate Vorbereitungszeit, bevor das Feature aktiviert wird.
Damit ist klar: Cookies bleiben zwar bestehen, doch Nutzer erhalten eine weitreichende Kontrolle darüber, ob sie Third-Party-Tracking erlauben oder nicht.
Affiliate-Marketing: Widerstandsfähig trotz Tracking-Änderungen
Die gute Nachricht ist: Affiliate-Marketing hat sich schon immer flexibel an Veränderungen angepasst. Von der DSGVO über Apples App Tracking Transparency (ATT) bis hin zu intelligenten Lösungen wie Server-Side-Tracking – die Branche findet immer wieder Wege, erfolgreich weiterzuarbeiten.
Statt sich auf die möglichen negativen Auswirkungen zu fokussieren, sollten Affiliates und Advertiser jetzt proaktiv handeln und sich mit alternativen Tracking-Methoden beschäftigen.
Tracking-Alternativen für eine cookiefreie Zukunft
Da sich das Third-Party-Cookie-Tracking verändert, gewinnen alternative Methoden an Bedeutung. Hier sind einige zukunftssichere Ansätze:
1. Server-Side-Tracking
Statt Tracking-Daten im Browser zu speichern, werden sie direkt auf dem Server verarbeitet. Das reduziert Abhängigkeiten von Third-Party-Cookies und ist robuster gegen Browser-Restriktionen.
2. First-Party-Datenstrategien
Plattformen, die Nutzer dazu bewegen, sich anzumelden oder einzuloggen (z. B. über ein Kundenkonto), können Tracking-Daten zuverlässig über First-Party-Cookies erfassen.
3. Probabilistisches Tracking & Machine Learning
Hier werden Nutzerinteraktionen mithilfe von Algorithmen und Wahrscheinlichkeitsmodellen analysiert, um Conversions auch ohne individuelle Nutzeridentifikation korrekt zuzuordnen. Ein spannendes Beispiel ist die neue „Conversion Protection Initiative“ von Awin. Diese nutzt ein probabilistisches Verfahren, um auch ohne Third-Party-Cookies zuverlässige Conversion-Attribution sicherzustellen – ein vielversprechender Ansatz für die Zukunft.
4. Privacy Sandbox & Google’s Alternativen
Google selbst arbeitet mit der Privacy Sandbox an Lösungen wie dem Topics API, die eine datenschutzfreundliche Werbeauslieferung ermöglichen sollen. Auch wenn diese Ansätze noch in der Entwicklung sind, lohnt es sich, sie im Blick zu behalten.
Fazit: Veränderungen als Chance begreifen
Ja, Google’s neue Cookie-Wahl könnte mal wieder das Affiliate-Marketing verändern – aber die Branche hat bewiesen, dass sie sich anpassen kann. Wer sich frühzeitig mit Alternativen wie Server-Side-Tracking, First-Party-Daten und probabilistischen Verfahren beschäftigt, wird langfristig gut aufgestellt sein.
Statt Angst vor Veränderungen zu haben, sollten Affiliates, Advertiser und Netzwerke diese Entwicklung als Chance nutzen, um Tracking robuster und zukunftssicher zu gestalten.