Die Pandemie und der Lockdown versetzen der Modebranche im Jahr 2020 einen heftigen Schlag: Laut Experten ging sie um 8 bis 9 Prozent zurück. In diesem Jahr hat sich die Situation in Europa jedoch bereits positiv verändert: Nach Zahlen des Affiliate-Netzwerk Admitad Affiliate stiegen die Online-Bestellungen im Bereich Fashion von Januar bis Juli 2021 um 54%, verglichen mit dem ersten Halbjahr im Jahr 2020.
Die Verbraucher haben ihre durchschnittlichen Ausgaben reduziert, gleichzeitig aber häufiger eingekauft. Auch das Interesse an Brands und vor allem an deren E-Commerce-Angeboten, verfügbar direkt auf den Webseiten der Marken, wächst – die Zahl der Klicks auf diese stieg zur Jahresmitte 2021 um 31% gegenüber der gleichen Periode im Jahr 2020.
Die Deutschen erneuern auch aktiv ihren Kleiderschrank im Jahr 2021 – die Zahl der Bestellungen von Kleidern und Schuhen stieg in der Zeit von Januar bis Juli 2021 um fast 100% verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2020, die Zahl der direkten Klicks auf die Marken-Webseiten um 70 %.
Zwar liegt Deutschland etwas hinter mit dem durchschnittlichen Warenkorbwert von knapp 20 Euro; dennoch stieg der Umsatz im Vergleich zu den europäischen Nachbarn um fast 100% und beträgt aktuell 1,3 Millionen Euro.
Die größten durchschnittlichen Summen beim Shoppen zeigen Schweiz (105 Euro), Griechenland (66 Euro), Schweden (ebenfalls 66 Euro), Österreich, Bulgarien, Irland und Frankreich. Die Top 10 Tabelle schließen Holland, Tschechien und Großbritannien.
Ein Jahr lang verzichteten die meisten Europäer auf Shopping in den Innenstädten. Jetzt kehren sie zurück, sowohl als Freizeitbeschäftigung als auch als notwendige Maßnahme zum Auffüllen der Garderobe. Wer zum Beispiel früher 10 Kleider pro Jahr kaufte, ist jetzt bereit, in kurzer Zeit das doppelte davon auf einmal zu erwerben.
Fashionistas haben letztes Jahr die Erneuerung der Sommergarderobe übersprungen, da sich im April/Mai 2020 fast ganz Europa bereits in einem harten Lockdown befand. Daher haben die Käufer jetzt im späten Frühjahr und Frühsommer eine Nachfragewelle nach Online-Shops ausgelöst. Sie werden auch motiviert, ihre Sommergarderobe durch die wachsende Liste von Ländern aufzufüllen, die ihre Grenzen öffnen und bereit sind, Reisende und Urlauber aufzunehmen.
Während der Pandemie hat nicht nur die Zahl der online Communities zugenommen, sondern auch die der Webseiten, die bereit sind, mit Marken im Rahmen des Affiliate-Marketing-Programms zusammenzuarbeiten. Das heißt, die Rewards werden nicht mehr via Banner oder kontextuelle Werbung generiert (Pay per Click), sondern nach Bestellungen von Verbraucher gemessen (Pay per Action). Die Zahl solcher Anbieter und Partner hat sich zur Jahresmitte um 20 % erhöht.
Sowohl Experten als auch Branchenteilnehmer erwarten weiteres Wachstum in der Modebranche. Mit der Erholung und der wachsenden Anzahl der Online-Bestellungen wird sich der Wettbewerb zwischen den Marken in den Standard-Werbekanälen verschärfen.
Es wird zunehmend wichtig werden, nach neuen Wegen zu suchen, um mit Verbrauchern und Kunden in Kontakt zu treten – und sich als Marke neu aufzustellen. Schließlich sorgt nicht nur ein guter und bekannter Name für steigenden Umsatz, eine langfristige Investition in die Markenentwicklung gehört dazu.