Mobilfunkanbieter Vodafone ermöglicht seinen Kunden ab sofort die Nutzung seiner Bezahlkarte und seiner mobilen Geldbörse bundesweit. Bei etwa 36.500 Verkaufsstellen innerhalb Deutschlands ist die Zahlung über Vodafones kontaktlose NFC-Geldbörse (NFC = Near Field Communication) machbar. Unter anderem sind die Parfümerie Douglas, die Kaffee-Kette Starbucks sowie die Kamps-Backstuben dabei. Voraussetzung zur Nutzung der mobilen Bezahllösung ist ein NFC-fähiges Smartphone, bei denen die Vodafone-Kunden mittlerweile aus über zehn verschiedenen Modellen wählen können. Smartphones von HTC und Samsung stehen ebenso zur Verfügung wie Modelle von LG und Sony. Mangelt es an der NFC-Fähigkeit des Handys, ist die Nachrüstung über einen Aufkleber möglich.
Damit der digitale Geldbeutel funktioniert, ist das Installieren der entsprechenden Wallet notwendig. Jene steht auf der Webseite des Unternehmens zum Download bereit. Über die Wallet wird anschließend die dazugehörige Smartpass-Geldkarte registriert. Die mobile Bezahllösung entstand in Zusammenarbeit mit Visa Europe. Ferner sind Ergänzungen der Bezahlfunktion in Form von Bonus- und Kundenkarten für die nahe Zukunft geplant. Wie derartige Karten integriert werden, führte Vodafone auf der CeBIT vor. Die Karten von Lufthansa Miles&More, vom ADAC und die beliebten Paypackkarten dienten als Beispiele. Für Frank Vahldiek als Director Consumer Services & Innovations bei Vodafone Deutschland wird das „intelligente Smartphone“ langfristig das „klassische Portemonnaie“ ablösen. Sein Unternehmen selbst wird dafür einiges tun, die baldige Erweiterung der „digitalen Geldbörse“ um wichtige Funktionen etwa. Beispielsweise wird demnächst die Verwaltung von ersten digitalen Kundenkarten über die Vodafone-Wallet durchführbar sein.
Auch die Deutsche Post hat eine App zur mobilen Bezahlung herausgebracht. Diese ist aber vorerst nur im Raum Köln/Bonn nutzbar. Die Bezahllösung mit dem Namen PaySmart lässt die mobile Bezahlung bei angeschlossenen Händlern und Taxen zu. Für die Zahlung wird ein QR-Code gescannt, danach bestätigt der Nutzer die Zahlung und der fällige Betrag wird vom entsprechenden Bankkonto abgebucht. Wer als Händler PaySmart-Zahlungen anbieten möchte, nimmt eine Registrierung auf dem PaySmart-Portal vor. In der Folge erhält man ein kostenloses Starterpaket, welches die Aufkleber mit den QR-Codes beinhaltet. Für die Nutzung von PaySmart fällt eine Gebühr in Höhe von 1,75 Prozent der Kaufsumme an. Hinzu kommt eine Transaktionsgebühr von 0,05 €. Im Gegenzug gibt es keine feste Grundgebühr und die Deutsche Post gewährt den Händlern durch eine Zahlungsgarantie die Übernahme des Forderungsausfallrisikos. Ein weiterer Pluspunkt für die Händler: Sie können die App ebenfalls zu Werbezwecken einsetzen und die Nutzer über Rabatte sowie Sonderangebote informieren, sofern sie sich in einem Radius von 300 Metern rund um die Verkaufsstelle bewegen.
Die zunehmende Wichtigkeit mobiler Bezahllösungen steht außer Frage. Das Mobile Payment ist ein heiß umkämpfter, weil stark wachsender Markt. Gemäß Prognosen des Marktforschungsunternehmens Gartner werden bis zum Ende des Jahres 2014 weltweit etwa 141 Millionen Menschen ihr Smartphone zum Bezahlen nutzen. Zugleich bedarf es aber noch einiger Überzeugungsarbeit bei den Konsumenten, was die Vorteile des mobilen Payments betrifft. Bisher geben diese noch der Barzahlung beziehungsweise der Zahlung mit Kredit- oder Debitkarte den Vorzug. Der Trend geht aber ganz klar zur einfachen Zahlung mit dem Smartphone. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, arbeiten daher Banken, Kreditkartenunternehmen, Payment-Dienstleister und Mobilfunkbetreiber mit Hochdruck an geeigneten Lösungen.
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