Heute war der 1. Tag der Affiliate Summit East in New York. Über 5.000 Teilnehmern kamen zur weltweit größten Affiliate-Konferenz um sich in den nächsten 3 Tagen insgesamt 40 Vorträge, Workshops und Keynotes von internationalen Referenten anzuhören.
Wie immer hat man dabei wieder die Qual der Wahl sich einen der Vorträge der 4 parallel laufenden Sessions auszuwählen.
Ich entschied mich im ersten Vortrag für die Session “5 Ways to Reactivate Latent Affiliates”, da dies ja immer ein Thema ist, welches auch für unsere Kunden relevant ist.
Michael Ni, CMO des Netzwerkes Avangate präsentierte zur Einleitung aktuelle Zahlen aus dem US-Markt.
– bis 2016 sollen in den USA 4,5 Mrd. US-Dollar Werbeausgaben im Affiliate-Marketing generiert werden
– lt. Forrester sind Affiliate-Programme nach PPC und E-Mail-Marketing der drittgrößte Werbebereich in den USA
– das Wachstum liegt von 2011-2016 bei jährlich 17%
– 23% der Online-Sales werden über Affiliate-Marketing generiert (lt. Affiliate Benchmark)
– 12%-15% der digitalen Güter werden über Affiliate-Marketing erzielt
– Kunden über Affiliate-Marketing geben 7$ mehr aus als andere Online-User
– 43% höhere Conversions über Affiliatelinks (lt. Jupiter Reasearch)
Doch nun zum eigentlichen Thema, nämlich wie kann ich denn nun inaktive und neue Affiliates aktivieren und was ist den Affiliates wichtig? Hierzu hat Michael einige Beispiele genannt:
– Affiliates Produkte kommunizieren, die gut funktionieren
– Welcome-Mail an Affiliates
– Provisionen
– Produkte / Brand (Marketingausgaben insgesamt)
– Conversions (EPC, Network-Ranking)
– Provisionsarten (PPS, PPL, PPC)
– Partnerschaft / Zusammenarbeit
Doch warum wird ein Affiliate überhaupt inaktiv?
– er bewirbt andere Produkte
– schlechte Conversion
– schlechte Provisionen
– zu hohe Produktpreise
– schlechter Brand
– Qualität des Produktes lässt nach
– weniger Produkte
Und um solche inaktiven Affiliates schnellsmöglichst zu finden, sollte man unbedingt regelmäßig ein Monitoring seiner Affiliates durchführen:
– Sales überwachen
– Klicks
– Conversions
– Zeitlicher Abstand zwischen den Sales
Tipps, um inaktive Affiliates zu aktivieren:
1. Provisionsmodell
Michael hat ein interessantes Beispiel von VSO-Products gezeigt (siehe Link). Der Software-Anbieter zahlt standardmäßig 30% Provision. Der Affiliate kann diese allerdings durch seinen Einsatz auf bis zu 55% erhöhen.
Hier das Beispiel:
Standardprovision: 30%
– Vermittlung eines direkten E-Mail-Kontakts zu VSO: +5%
– Kontakt-Informationen über IM (MSN/Yahoo/Skype) bewerben: +5%
– Individuelle Links über den Linkgenerator verwenden: +5%
– Produkte auf seiner Homepage bewerben: +5%
= 50% Provision
2. Sales-Rallyes
Mit Sales-Rallyes kann man inaktive Affiliates durch Aktionen motivieren aktiv zu werden.
3. Bonuszahlungen und Incentives
Durch Staffelprovisionen, Bonuszahlungen und Incentives kann man Affiliates einen Anreiz geben, das Affiliate-Programm stärker zu bewerben
4. Exklusive Produkte
Man kann auserwählten Top-Affiliates z.B. exklusive Produkte anbieten, die man nur über den Affiliate kaufen kann, wie z.B. limitierte Artikel, Restposten o.ä. Hierzu kann man z.B. eine spezielle Landingpage anlegen, die man nur bestimmten Affiliates kommuniziert.
5. Tools
Man sollte den Affiliates spezielle Tools zur Verfügung stellen.
– Videos mit Anleitungen spezieller Produkte
– Website Widgets
– Produktfeeds
– Conversiontools
– Landingpages
– Real-Time Reporting
Argos beispielsweise bietet vorbildlich eine ganze Reihe von Tools an.
6. Kostenlose Produkte
Eine gute Idee ist es auch z.b. Content-Affiliates kostenlose Produkte oder Gifaways anzubieten. Damit bekommen die Affiliates einen guten Content den sie nutzen und worüber sie berichten können. Die User gehen auf das Angebot natürlich gerne ein, weil sie kostenlose Produkte immer gerne nutzen und kommen somit zum Shop. Affiliates können dies auch für Testberichte, Case Studys u.ä. nutzen.
Zusammenfassung:
– sei Proaktiv gegenüber den Affiliates
– Affiliates regelmäßig monitoren (automatische Alerts bei Auffälligkeiten)
– Kommunikation ist wichtig (regelmäßige Partner-Newsletter mit Neuigkeiten)
– Incentives
– gutes und innovatives Provisionsmodell
– Tools
Im 2. Vortrag ging es um das Thema “Optimizing WordPress for Speed and Conversions”. In einem Panel-Vortrag präsentierten Nicholas Reese, Willie Jackson und David Vogelpohl hierzu verschiedene Möglichkeiten.
Um die Serverzeit zu reduzieren, kann man die Daten beispielsweise auf ein CDN-System wie maxCDN auslagern, da diese mit mehreren Serversystemen arbeiten. Seinen Programmiercode sollte man regelmäßig auf W3C Kompatibilität überprüfen, z.B. mit http://validator.w3.org.
Zudem sollte man Javascript auf seiner Seite reduzieren, oder zumindest ans Ende der Seite direkt über den Tag </body> setzen, um bei möglichen Ladefehlern die eigentliche Website nicht zu verlangsamen.
Dann sollte man die Bilder auf seiner Website optimieren. Besser jpg anstatt png. Hierzu bietet sich auch das Tool http://www.smush.it von Yahoo an. Damit kann man die Bildgröße reduzieren, ohne die Qualität zu beeinflussen. Für Bilder kann man auch CSS verwenden, um die Ladezeiten zu verringern und die http-Requests zu reduzieren. Hierzu ein paar kostenloses Tools:
– spriteme.org
– css-tricks.com/css-sprites
Auch Plugins v.a. bei WordPress führen häufig zu Ladefehlern. Wenn man Plugins nicht mehr benötigt, sollte man diese auf jeden Fall löschen und nicht nur deaktivieren, weil auch deaktivierte Plugins weiterhin http-Requests verursachen können.
Weitere coole Tools zur Optimierung der Performance:
– CW Image Optimizer
– WP-Optimize
– P3 Plugin Performance Profiler
– WordPress SEO
– WP Browser Cache
Im 3. Vortrag ging es dann um “Advances Local Lead Gen Strategies” von Ad Hustler (Ad Hustler LLC).
– 90% der Umsätze werden von den Kunden in einem Radius von 20 Meilen um den Wohnort generiert
– Digitale Medien verzeichnen über lokale Werbung ein Wachstum von 19% bis 2014
Die größten Wettbewerber in diesem Bereich sind deswegen:
– Print/Zeitungen
– Radiowerbung
– Telefonbuch
– Direktmailing
– Außenwerbung (Bushaltestellen, Werbetafeln..)
Aber auch im Internet gibt es zahlreiche Wettbewerber:
– lokale Suche
– AT&T
– Yodle
– Nischenseiten wie restaurant.com, Truecar.com…
Immer mehr lokale Shops und Anbieter nutzen Internet Marketing, auch wenn es vielleicht gar nicht erfolgreich ist.
Die Lösung dazu: Targeted Traffic + Landingpage = Leads
Doch wie kommt man an diesen Traffic?
– SEM
– SEO
– Facebook Ads
– Ad Networks
– Media Buys (Mediabuying auf lokalen Websites oder News-Seiten)
Wichtig dabei ist v.a. eine gute Landingpage. Diese sollte folgende Faktoren beinhalten:
– Ein gutes Angebot
– Call-to-Action
– E-Mail-Formular
– Telefon-Tracking
Tipps und Tools, wie man sich einfach eine Landingpage erstellen kann:
– WYSIWYG Web Builder 8
– CoffeeCup Form Builder
– Simfantic Forms
Damit die Leads auch gezählt werden, sollte man beim Tracking auf folgende Möglichkeiten zurückgreifen:
– E-Mail-Weiterleitungen
– Hosted Forms (Logiform, Wufoo)
– LeadMesh
Auch die Telefonnummer auf der Landingpage sollte natürlich getrackt werden. Hierzu gibt es auch verschiedene Anbieter, wie Callsource, 800Response, IfByPhone, Mongoose Metrics.
Um die Klicks zu zählen, kann man z.b. goo.gl oder LinkTrackr verwenden.
Weitere Ideen zur Linkgenerierung:
– Google Ad Extensions
– Craiglist
– Lead Arbitrage (Leads kaufen)
– E-Mail (Datenbanken, CityTwist)
Und im letzten Vortrag für heute ging es um “Niche Invadar: Dominate Any Niche Overnight” von Chris Haddad von Moneyfingers.
Chris arbeitet hauptsächlich mit Clickbank, einem der größten Netzwerk für digitale Produkte und hat hierzu auch bereits einige Bestseller veröffentlicht, wie z.B. „How Text Your Wife Into Bed“
Seine Tipps, um darüber erfolgreich zu sein:
– Suche Nische mit viel Wettbewebern
– Jeder Wettbewerber ist Dein Partner
– suche nach einem endlosen Thema, welches man regelmäßig verwendet und nicht nur einmalig
– Zielgruppen könnten z.B. Menschen mit wenig Selbstbewusstsein sein
– Themen die einem von heute auf morgen weiterhelfen können
– Menschen wollen wissen wie es funktioniert und warum?
– Dinge, die das Leben einfacher machen
– Emotionen wecken
– Unglaubliche Erkenntnisse
– das Produkt als einzige logische Erkenntnis verkaufen
Massenthemen sind beispielsweise:
– Golf
– Abnehmen
– Geld verdienen
– Partnerschaft / Dating
– Das Ende der Welt
– Finanzen / Geld
– Musik (Gitarre spielen, Schlagzeug, Klavier)
Zu allen Themen gibt es zahlreiche Nischen, die man hierzu verwenden kann, um darüber z.B. folgende digitalen Produkte zu erstellen:
– Software
– Videos
– Online-Training
– E-Books
– Webinar
– persönliches Training
Wenn man dann ein Thema gefunden hat und ein Produkt erstellt hat, kann man dies über Affiliates vermarkten lassen. Wie findet man gute Affiliates, bzw. wie finden die Affiliates das Produkt:
– Marketplace Listings (Clickbank)
– Provisionen (i.d.R. werden über 75% Provisionen bezahlt, teilweise sogar mehr)
– Expertenstatus erreichen
– die Affiliates unterstützen
Das soll es nun aber für heute gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick von der Konferenz gewähren. Natürlich kann man in so einem Recap nicht alle Informationen niederschreiben, aber wenn ihr Euch die verschiedenen Links und Websites anschaut, bekommt ihr sicherlich interessante Hinweise und neue Tools, die ihr verwenden könnt.
Heute Abend geht es nun zum gemütlichen Teil, der allerdings in unserer Branche genauso wichtig ist, nämlich das Networking auf einer der zahlreichen Partys. Hierzu steht heute die Shareasales Under the Stars-Party an.
Wenn Euch der Recap gefallen hat, würde ich mich über Kommentare sehr freuen.
Morgen gibt es dann den Recap des 2. Konferenztages.
Mit schönen Grüßen aus New York
Markus
P.S. Rechtschreibfehler dürft ihr gerne behalten 🙂