Am 11. November fand zum neunten Mal die Affiliate Conference in München statt, welche von der Affiliate-Agentur xpose360 veranstaltet wird.
Dieses Jahr kamen über 450 Teilnehmer in der neuen Location im Hilton Hotel am Münchner Flughafen zusammen, um sich zu Affiliate Marketing Themen und darüber hinaus auszutauschen.
Wir haben natürlich gespannt den Vorträgen gelauscht und die Kernaussagen in einem Recap zusammengefasst. Die Affiliate Conference wurde dabei auch wieder toll moderiert von Stephan Cordes (Tarifcheck).
1. Die Zukunft der Mensch-Technik-Interaction: Welche Rolle können multisensorische Erlebnisse im Affiliate Marketing spielen? – Prof. Dr. Fabian Hemmert, Universität Wuppertal
Mit dem Wunsch, digitale Inhalte greifbar und erlebbar zu machen, stimmte in diesem Jahr Professor Dr. Fabian Hemmert die Teilnehmer der Affiliate Conference gleich zu Beginn auf ein vielseitiges Programm ein und begeisterte mit zahlreichen Ideen und Prototypen, die er zusammen mit seinen Studenten erarbeitet hat.
Wollte er bereits als Kind Zauberer und Entdecker werden und dadurch unmögliche Dinge möglich machen, so konnte er sich in seinem beruflichen Werdegang seinem Leitsatz „Wir dürfen niemals erwachsen werden“ treu bleiben und neben Zwischenstopps bei Nintendo und Marvel vor seiner Lehrtätigkeit an der Universität Wuppertal bei der Telekom in der Forschung arbeiten.
Dort entwickelte er Prototypen von Smartphones, die eine multisensorische Wahrnehmung ermöglichen. Als Beispiel präsentierte er, wie sich die Unterschrift einer umfangreicheren Investition auf einem Handydisplay als schwerfällig zeigte, da der dazu verwendende Stift einen hohen Widerstand aufbrachte. Ziel sollte es sein, dem Anwender die Bedeutung der Unterschrift zu veranschaulichen.
Er führte zudem nochmal die einerseits komplizierte und gleichzeitig sehr intensive Bedeutung des Smartphones in der heutigen Zeit vor Augen und nahm die Teilnehmer mit auf eine Reise in die Zukunft, in der der Computer von morgen überall in unserer Umwelt vorhanden und in Form der Cloud unser stetiger Begleiter sein wird.
Ängste, die dadurch beim Menschen entstehen, ebenso wie die schwindende Aufmerksamkeit durch einen Information-Overload gilt es dabei auch im Marketing zu berücksichtigen und dementsprechend Inhalte dahingehend kreativ zu gestalten, um mit der potenziellen Zielgruppe zu interagieren, sodass beide Seiten einen Mehrwert daraus ziehen.
2. Affiliate Marketing – Was sind die Trends 2020 – Hakan Özal, financeAds
Den Blick in die Glaskugel, wie die Trends im Affiliate Marketing sich auch nächstes Jahr verändern, wagte Hakan Özal bei seinem Vortrag auf der Affiliate Conference.
Neue Trends im Affiliate Marketing zu nennen ist kein leichtes Unterfangen, weshalb er vorab zu dem Entschluss kam, dass es wie auch schon im Vorjahr keine bahnbrechenden neuen Trends gibt. Nichts desto trotz zeigte Hakan die 7 Trends für das Jahr 2020.
DSGVO & E-Privacy
Der Datenschutz ist auch im folgenden Jahr wieder in aller Munde. Nachdem Firefox und Safari mit ihren Tracking-Preventions gestartet sind, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich dieses Thema noch weiter intensiviert. Für die User ein sehr gutes Thema, für die Branche aber kontra-produktiv.
Sprachsteuerungen
Voice ist immer noch the new search! Sprachsteuerungen wie Alexa, Siri und Cortana werden für das Jahr 2020 immer mehr Gewichtung bekommen. Es wird eine Frage gestellt und man bekommt eine konkrete Antwort. Dieses Prinzip gibt dem User die einfachste Möglichkeit das zu finden, was er sucht.
Künstliche Intelligenz (KI)
Dieses Thema lässt weiterhin auf sich warten. Konkret gesagt gibt es KI noch nicht auf dem Markt, dennoch ist man auf einem guten Weg. Als Beispiel diente die Firma Lemonade, die sich mit ihren Chatbots etabliert hat.
Influencer Marketing
Seine Produkte über Influencer zu vermarkten wird auch nächstes Jahr wieder wichtig sein, um Abnehmer dafür zu finden. Obwohl die Preise für Kooperationen gestiegen sind und der Wettbewerb stetig zunimmt, steigt die Professionalität und die generierten Kaufabschlüsse über soziale Medien. Für die Retail-Branche definitiv ein wichtiger Punkt im Jahr 2020.
Customer Journey & Attribution
Das Last-Cookie Wins Prinzip ist immer noch im Trend und wird es auch sein. Hakan appelliert an seine Zuhörer, dass es wichtig ist die Customer-Journey zu analysieren, um so den relevantesten Touchpoint des einzelnen Users zu erkennen.
Interaktive & personalisierte Werbemittel
Werbemittel sind schon immer wichtig, um User zu einem Kaufabschluss zu bringen. Durch interaktive und personalisierte Werbemittel kann man die tiefsten Sinne des Users aufgreifen und ihn somit direkter ansprechen.
Nachhaltigkeit als Qualitätskriterium
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger in der Gesellschaft. So auch im Affiliate Marketing. Seiten wie Utopia oder Plant-for-the-Planet haben eine sehr hohe Reichweite und tragen ihren Teil zum Thema definitiv bei.
3. Kunde oder Transaktion? Was zählt ist der Customer Lifetime Value! – Petra Semle, CJ Affiliate by Conversant
Petra Semle von CJ Affiliate läutete Ihren Vortrag mit der folgenden Frage ein: „Was wäre, wenn Erfolg besser definiert wird?“. Auch im Affiliate Marketing ist es wichtig, den Kunden ganzheitlich zu betrachten und nicht nur den Last-Click bzw. die einzelne Transaktion zu analysieren. Der Affiliate Kanal hat einen großen Einfluss auf das generelle Kaufverhalten eines Users. So sind beispielsweise laut den Daten aus dem CJ Customer Profil Network rund 33 % der Affiliate Kunden Neukunden. In anderen Marketing Kanälen liegt der Durchschnitt bei ca. 29 %.
Die Neukunden aus dem Affiliate Kanal sind zudem auch wertvoller als Kunden aus anderen Kanälen und haben durchschnittlich einen + 27 % höheren Warenkorbwert und wickeln rund 3 % mehr Bestellungen ab.
Das ein Affiliate-Kunde viel wert ist, untermauert Petra Semle noch mit einigen weiteren spannenden Insights und stellt dem Publikum im Anschluss die Frage, ob noch mehr möglich ist. Hier findet sie eine klare Antwort: JA! Es ist wichtig den Kunden als Ganzes wahrzunehmen, ihn ganzheitlich zu analysieren. Die Publisher sollten dabei strategisch incentiviert werden, um wertvolle Kunden generieren zu können.
Zum Schluss gibt Petra Semle dem Publikum noch drei Take-Aways mit, um durch smarte Entscheidungen und strategisches Investment wertvolle Kunden zu gewinnen:
- Affiliate Kunden sind sehr wertvolle Kunden, die häufiger einkaufen und mehr ausgeben
- Datenbasierte Analysen geben umfangreiche Insights, woraus smarte Entscheidungen getroffen werden können
- Strategisch mehr investieren mit individuellen und situationsbezogenen Provisionsstrukturen
4. Einfluss von Influencern auf das Affiliate Marketing – Stefan Bernauer, Rakuten Marketing
Das Thema Influencer ist über die Jahre so in den Vordergrund gerückt, dass es nicht mehr wegzudenken ist. So nimmt sich Stefan Bernauer von Rakuten Marketing dem an und berichtet darüber, welchen Einfluss Influencer auf das Affiliate Marketing haben.
Verbraucher lieben Influencer
Statistiken belegen, dass 2/3 der User jeden Tag mit Influencern interagieren und 42 % der 18 – 29-jährigen das mehrmals täglich tun. Dies geschieht auf den unterschiedlichsten Plattformen, worunter Instagram und Youtube die beliebtesten sind.
Influencer-Marketing ist mehr als Brand Awareness
Influencer helfen den Verbrauchern neue Marken zu entdecken und geben gewisse Kaufempfehlungen. Stefan Bernauer zeigt auf, dass auch die Warenkörbe eine beachtliche Durchschnittssumme aufweisen und somit für das Affiliate Marketing einen großen Nutzen haben.
Zusammenarbeit muss authentisch sein
Es ist sehr wichtig, dass ein Influencer auch zu dem Brand passt, welche er/sie bewirbt. 48 % der Deutschen klicken auf einen gesponserten Link. Die Follower nehmen die Empfehlungen und Erfahrungen der Influencer an und sind demnach oft positiver auf die einzelnen Produkte gestimmt.
Ziele und Auswertungen sind fundamental
Es sollte ein klares Ziel bestimmt sein, weshalb man mit Influencern eine Kooperation eingeht. Es ist fundamental, dass die Zusammenarbeit transparent abläuft und die Influencer auf die Größe der Kampagne angepasst sind.
Die aufgezeigten Punkte sind Stefan Bernauers Key-Take-Aways aus seinem Vortrag. Zusätzlich dazu geht er abschließend auf die Kernwerte im Influencer Marketing ein. Wichtig dabei ist, der höhere Warenkorbwert, der schnellere Kaufabschluss, die höhere Lifetime Value und die Monetarisierung von Influencern.
5. Blockchain und Open Platform im Affiliate Marketing – Matthias Stadelmeyer, Tradedoubler
Spätestens durch den Kursanstieg von Bitcoin ist die die Blockchain wohl einem Großteil der Bevölkerung ein Begriff und wird neben weiteren Buzzwords wie KI und AI als disruptive Technologie für eine Vielzahl von Branchen gehandelt. Mit ihrer Produktvision, eine Open Platform anzubieten, die eine Datenspeicherung durch die Blockchain ermöglicht, handelt es sich bei Tradedoubler um das erste bestehende Affiliate Netzwerk, das die Blockchain im Affiliate Marketing etablieren möchte.
Einen hohen manuellen Aufwand und gleichzeitig geringer Automatisierungsgrad im Affiliate Marketing verglichen mit anderen Online Disziplinen, eine unzureichende Transparenz sowie die Fraudanfälligkeit sieht Tradedoubler als große Herausforderungen im Affiliate Marketing denen sie mit dem Einsatz der Blockchain Technologie Abhilfe schaffen möchten.
Ziel ist es dabei, eine dezentrale Plattform zu schaffen, mit deren Hilfe jeder Klick durch einen sogenannten Smart Contract in der Blockchain festgehalten werden kann und somit unveränderbar für alle Parteien einsehbar wird. Daraus ergeben sich neben einer hohen Transparenz auch eine ganz neue Möglichkeit, die User Journey im Sinne eines Attributionsmodell zu bewerten und granular zu incentivieren.
Nach Aussagen von Matthias Stadelmeyer wird derzeit bereits an einem Prototyp gearbeitet. Bis die Blockchain aber tatsächlich im Affiliate Marketing Fuß fasst, wird es wohl noch 2-3 Jahre dauern. Größte Herausforderung ist die Skalierbarkeit der Technologie, da die Möglichkeit, jeden Klick durch einen Smart Contract zu erfassen, eine hohe Schreibgeschwindigkeit erfordert, welche in dezentralen Systemen zum aktuellen Zeitpunkt nur verbunden mit hohen Kosten zu erzielen ist.
6. Passive und aktive Publisher-Akquise – Tipps, Fallstrcke und Stolperfallen – Alexander Hollstein, onlyoneway.de
Aktive und passive Publisher Akquise gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Affiliate Managers. Zu Beginn sollte man vor allem über die aktive Publisher Akquise Partner finden, diese ansprechen und aktivieren. Hier wird empfohlen über Suchmaschinen, Keywordtools, Web- und Codesuche und über weitere Tools (Netzwerk Publisherverzeichnis, Similarweb, etc.) Partner zu akquirieren.
Im nächsten Schritt werden die einzelnen Seiten vorab analysiert. Dabei sollte vor allem darauf geachtet werden, ob die Websites ein Impressum enthalten, ob die Website fehlerhaft ist und gegeben falls eine Trafficanalyse durchgeführt werden. Die erste Ansprache des Publishers kann über Mail, Telefon aber auch über das Netzwerk erfolgen. Wichtig bei der Ansprache über Mail, immer die URL der eigenen Website miteinfügen, damit der Publisher direkt die Information hierzu erhält.
Die passive Akquise muss auf eine gepflegte Programmbeschreibung (keine Grafik als Programmbeschreibung) geachtet werden, da viele Publisher über das Netzwerk suchen. Des Weiteren sollte der Advertiser präsent auf Aktionsseiten des Netzwerks sein und sich auch in den Netzwerknewslettern bei Gelegenheit platzieren lassen.
Neben den Netzwerken ist der Präsenz in unterschiedlichen Affiliate-Verzeichnissen (z.B. 100Partnerprogramme.de), in den Social-Media-Kanälen als auch im Web über SEA-Kampagnen und SEO Landingpages zum Partnerprogramm vorteilhaft. Außerdem kann der Advertiser auch durch Teilnahme an Sales Rallyes oder Affiliate-Events wertvolle Kontakte knüpfen und über Pressemitteilungen potentielle Publisher erreichen.
7. So generiert ein Top-Affiliate 6-stellige Umsätze mit hochpreisigen Finanzprodukten – Moritz Stoldt, reisetopia
„Wie verkaufen wir hochpreisige Kreditkarten?“. Diese Frage musste sich Reisetopia stellen, als sie festgestellt haben, dass Vergleichsseiten bei solch komplexen Produkten nicht funktionieren. Die Lösung lag im Content Marketing, welches mit ausführlichen Artikeln und selbstdurchgeführten Testberichten umgesetzt wurde. Zusätzlich hat die Community die Möglichkeit sich beispielsweise über die Reisetopia Club Lounge online über die Produkte austauschen kann. Ein weiterer Benefit bietet Reisetopia Neukunden, welche eine Einführung per E-Mail erhalten. Durch den Fokus auf Content Marketing Channels werden nun auch hochpreisige Kreditkarten erfolgreich verkauft.
Aus den Erfahrungen von Reisetopia kristallisiert sich deutlich heraus: Die ganze Breite des Content Marketing sollte für komplexe Produkte genutzt werden, um erfolgreich zu sein.
Außerdem gibt uns Moritz Stoldt folgende Tipps noch an die Hand: Eine feste und vorausschauende Aktionsplanung ist ein Muss. Beispielsweise können im Herbst schon Leads für Januar gesammelt werden.
Viele Partner hören nicht zu. Dabei ist der Dialog mit den Affiliates essentiell wichtig, da diese oft am besten wissen, wie sie die Produkte auf ihrer Seite erfolgreich vermarkten können.
Der SEO-Kanal sollte stärker genutzt werden, da User sich über komplexe Produkte ausführlicher informieren und durchschnittlich die Lesezeit bei Interesse bei 8 Minuten liegt.
Was man außerdem über Reisetopia wissen sollte: sie arbeiten komplett ohne Sponsored Posts und spenden regelmäßig an atmosfair, um ihren ökologischen Fußabdruck als Reiseblog zu verbessern.
8. Erfolgreiche Affiliate-Aktionsplanung & die User Journey durch das Netz – Malte Hannig, xpose360
Malte Hannig sprach in seinem Vortrag über die Do’s & Don’ts für die strategische Aktionsplanung mit verschiedenen Publishermodellen. Bei einer Aktionsplanung ist es zunächst allgemein wichtig, dass man sich die Frage stellt „Was möchten wir erreichen?“, damit ein klares Ziel gesetzt werden kann. Außerdem ist es generell sinnvoll, kanalübergreifend zu arbeiten. Bei der Erstellung eines Aktionsplans über das gesamte Jahr sind Saisonalitäten, die Aktionen der Publisher und die eigenen Erfahrungen zu beachten.
Für Merchants, die eine erfolgreiche Aktion spielen möchten, hat Malte Hannig folgende Tipps:
1. Sei nicht Standard! Außergewöhnliche Deals und starke Rabatte führen zum Erfolg.
2. Begrenze die Zusammenarbeit auf wenige Partner, mit welchen man umso intensiver zusammenarbeitet.
3. Gehe mit den Trends. Aktuell ist das Influencer Marketing.
Für den Umgang mit Affiliates gilt: Affiliate Marketing ist und bleibt People Business! Daher sollte man aktiv den Kontakt zueinander suchen und sich gegenseitig auch zuhören.
Auch auf die Customer Journey geht Malte in seinem Vortrag ein. Hier ist die zentrale Aussage, den User an jedem Touchpoint zu bespielen und doch nicht gleich mit dem Verkauf zu überfallen, sondern mit dem richtigen Content und Werbebotschaft zu beeinflussen.
Generell gilt: Kenne die Wertigkeit deiner Online Marketing Kanäle, dann kannst du erfolgsversprechend planen.
9. Neue Umsatzpotentiale entlang der Customer-Journey – Alexander Kube, Awin
Alexander Kube startet seinen Vortrag mit einem erschreckenden Fakt: Die Marken- und Produktloyalität der Kunden nimmt ab. Von 2007 zu 2015 ist die Markentreue um 60 % gesunken, was einen Verlust von mehreren Milliarden USD Gewinn nach sich zieht. Auch auf dem deutschen Markt gibt es ähnliche Erkenntnisse: Nur noch 8 % der Konsumenten halten sich für treue Kunden.
Grund dafür ist das Internet, welches die Marken- und Verbraucherdynamik erheblich verändert hat. Früher hatte der Einzelhandel physische Grenzen, heute hat sich das Phänomen des Paradox of choice entwickelt. Mit dem Internet ist das Angebot deutlich größer geworden und es haben sich „Mittler“ etabliert, die dem Konsumenten bei der Kaufentscheidung helfen können.
Eine Verbraucherstudie von Awin hat ergeben, dass zwei Drittel der Verbraucher in den letzten sechs Monaten die Website eines Mittlers genutzt haben. Mit 80 % haben sich hier Preisvergleichsseiten als wichtigster Kanal herauskristallisiert. Zusätzlich gewinnen Blogs immer mehr an Bedeutung und das nicht nur bei der jungen Zielgruppe, sondern auch bei Usern über 60 Jahren.
Laut dem Edelman Trust Barometer vertrauen mittlerweile 63 % der Konsumenten Influencern mehr als Marken. Das bestätigen auch die Ergebnisse der Awin Case Studie mit der jugendorientierten Telekommunikationsmarke VOXI. In Zusammenarbeit mit Influencern wurde das Unternehmen in Großbritannien gelauncht. Die Kooperationen waren so erfolgreich, dass 50 % mehr Aufrufe und 27 % mehr Verkäufe gegenüber den gesetzten Zielen eingingen.
Fazit: Veränderung in der Loyalität der Kunden fördert stärkeren Fokus auf die Mittler-Kanäle!
10. Wie steht es um die ePrivacy-Verordnung und was bedeutet sie für das Affiliate Marketing – Michael Neuber, BVDW
Den Abschluss der Vorträge machte der BVDW-Leiter für Recht und Regulierung. Wie auch im vergangenen Jahr, zeigte Michael Neuber den aktuellen Stand der ePrivacy-Verordnung auf und gab seine Einschätzung zu der weiteren Entwicklung ab.
Die Gegenüberstellung der ePrivacy-Richtlinie und der DSGVO verdeutlichte, was für Auswirkungen die neue Regelung haben könnte und auch die Erklärungen über den Status Quo des Datenschutzes und den mit den Neuerungen verbundenen Änderungen, halfen den Zuhörern, sich ein Bild von möglichen Konsequenzen zu machen.
Laut der Einschätzung von Michael Neuber, wird die ePrivacy-Regelung noch bis ca. 2022/2023 auf sich warten lassen. Die aktuellen Entwürfe der drei Parteien sind noch zu unterschiedlich und ungenau formuliert, als dass eine baldige Einigung zu erwarten ist.
Bis das der Fall sein wird, werden aber auf jeden Fall weitere Änderungen des Telemediengesetztes in Kraft treten und die geltenden Einschränkungen der anderen Länder auch für den deutschen Markt Anwendung finden.
Als Abrundung des Konferenzprogramms standen erstmals zwei Panel auf dem Programm.
Im BVDW-Panel diskutierten Sven Bornemann (European netID Foundation), Lukas Jakobs (Cliqz MyOffzr), Hakan Özal (financeAds) und André Koegler (easy Marketing) unter der Moderation von Nicolaus von Schorlemer (BVDW) über „Alternative Trackingtechnologien der Connected Economy“. Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass die Branche dringend Innovationen braucht, um dem drohenden „Cookie-Sterben“ nicht völlig ausgeliefert zu sein. Erste Ansätze für Alternativen sind bereits auf dem Markt, aber bedürfen weiterer Entwicklung, um die Industrie zu bewahren.
Die Teilnehmer des traditionellen Trend-Panels stellten sich den Fragen des Publikums zum Thema „Trends im Affiliate Marketing“. Ein großes Thema war die diesjährige Migration der Programme von Affilinet auf Awin. Auch das Thema Customer Jouney sorgte ein weiteres Mal für Gesprächsstoff und Diskussionen auf der Bühne. Es herrschte auch hier Einigkeit darüber, dass weiterhin zu wenig Unternehmen die Customer Journeys analysieren und gewinnbringend mit den Ergebnissen arbeiten.
Save the Date 2020: 09. November
Auch nächstes Jahr wird die Affiliate Conference wieder im Hilton Hotel stattfinden. Der Ticketverkauf startet bereits am Montag, den 18.11.2019, hier.