Tag 1 auf der Affiliate Summit East 2010 hier im Hilton Hotel New York. Nach einer kurzen Einführung um 10 Uhr durch Shawn Collins über die verschiedenen Networking-Möglichkeiten, hatte man anschließend die Qual der Wahl von 4 unterschiedlichen Vorträgen je Session.
Der 1. Vortrag war von Joe Stepniewski, dem Gründer von Skimlinks. Dabei ging es um “Innovate! New Exciting Applications of Affiliate Marketing”. Zu Beginn machte Joe erst einmal darauf Aufmerksam, dass Innovation ursprünglich aus Deutschland kommt, was natürlich wichtig ist zu betonen 🙂 (1934: Therorie der Wirtschaftlichen Entwicklung, Joseph Schumpeter definierte Economic Innovation).
Joe ist davon überzeugt, dass der aktuelle Umsatz im Affiliate Marketing von 2 Mia. Dollar im Jahr 2010 durch Innovationen bis 2014 um 20% auf 7 Mia. Dollar gesteigert werden kann.
Er unterteilte die Entwicklung im Affiliate Marketing in verschiedene Epochen, von der Wild West Ära bis zur Innovations Ära.
Das Thema Gutschein-Affiliates wurde von Joe kritisch betrachtet. Dabei lieferte er auch Idee, wie man als Advertiser verhindern kann, dass Gutschein-Publisher erst im Warenkorb den Sale abgreifen:
1. Exklusive Gutscheincodes für auserwählte Publisher
2. Sales nur von Gutschein-Publishern verprovisionieren, die explizit dafür freigegeben wurden, das Programm zu bewerben
3. Den Warenkorb des Advertiser-Shops so zu gestalten, dass der letzte Cookie nicht mehr gesetzt werden kann (z.B. über Ajax-Funktionen) und die Gutschein-Publisher somit im Warenkorb den Sale nicht mehr abgreifen können.
Zudem gibt es in den USA die IAB Best Practise Guidlines, welche die Regeln für Gutschein-Affiliates definieren.
Anschließend wurden einige innovative Apps und Möglichkeiten präsentiert:
1. Re-Targeting
Hier sind die Amerikaner noch nicht so weit wie wir in Deutschland. Criteo ist hier noch nicht so bekannt und auch im Affiliate-Marketing wird es aktuell so gut wie noch nicht angewendet.
2. Social-Media Widgets
Sehr interessant war die Erkenntnis, dass zukünftig mit SM-Widgets jeder ein Affiliate werden kann. Beispiele wie Pizza-Apps oder Empfehlungs-Apps werden dazu führen, dass die Zahl der Affiliates steigen wird.
3. Blippy
Datenschutzrechtlich wäre das Tool in Deutschland sehr bedenklich. In den USA ist es ein beliebtes Werbemittel, um in Streams Facebook- und Twitter-Aktivitäten anzuzeigen.
4. Thingbuzz
Das Werbemittel zeigt z.B. an, wie viel Tweets und Empfehlungen es für ein bestimmtes Produkt gibt und kann somit den Anreiz dafür steigern.
5. Mashup Datafeeds
Affiliates können sich z.B. mit Mashup Datafeeds Google Maps-Widgets erstellen und somit z.B. auf einer Website zum Thema Stadt Berlin eine Google Map mit Hotels in Berlin anzeigen, die dann wiederum mit Trackinglinks hinterlegt wurden.
6. Skimlinks
Keywords im Content können mit Produkten über Geo-Targeting verlinkt werden.
7. Imagemaps
Produkte in Bildern können direkt verlinkt werden. Eine gute Möglichkeit, um z.B. die neue Sonnenbrille von Paris Hilton in einem Bild zu verlinken und direkt zu verkaufen.
Was bringt die Zukunft bis 2013:
Vor allem das mögliche Wachstumspotential bei Microaffiliates bietet großes Innovationspotential. Mit Social-Media Widgets kann eigentlich jeder ein Affiliate werden und seinen Freunden Produkte empfehlen und verkaufen und somit Provision verdienen.
Um meinen Sitznachbarn Ingo Kamps von Cayada zu zitieren “Microaffiliates sind die Zukunft des Affiliate-Marketing. Jeder kann zukünftig ein Affiliate werden, im großen und kleinen Rahmen und somit nebenzu ganz einfach Geld verdienen.”
Über Foursqaure hat man jetzt schon die Möglichkeit, jedem zu zeigen wo man ist. Wenn man zukünftig auch noch die Produkte, die man Offline gekauft hat, online empfehlen kann und bei einem Sale Provision bekommt, bietet dieses weiteres Wachstumspotential.
Mit Real-Time-Data kann man auf Trends rasend schnell reagieren und diese verkaufen.
Wenn die Netzwerke dann zudem noch anhand der Referrer messen können, welche Produkte genau verkauft wurden und der Affiliate dies dann optimieren kann, können noch schneller Umsätze generiert werden. Amazon bietet hierzu mit Produkt Level Tracking bereits eine Lösung.
Im 2. Vortrag ging es um “Leading Advertisers Discuss their Effective Affiliate Programm”. In der Diskussionsrunde waren folgende Teilnehmer auf dem Podium:
– Steve Schaffer, Founder & CEO, Offers.com (Moderator)
– Darci Grum, Affiliate Marketing Manager, Sears Holding Company
– Nicole A Smith, Senior Marketing Manager, American Express
– Chris Symons, Principal, Partnerships and Alliances, Travelocity.com
Dabei ging es hauptsächlich um die Programmbetreuung und das Partner-Management. Eigentlich gibt es dabei keine Unterschiede zum deutschen Markt.
Steve präsentierte zu Beginn noch ein paar interessante Zahlen zum US-Markt im Affiliate Marketing (lt. Forrester).
Laut einer Umfrage unter 81 Online Retailers gehört Affiliate Marketing mit 41% zu den erfolgreichsten Marketing-Kanälen nach SEM (83%) und SEO (51%).
16% Wachstum im Jahr 2010 auf 2,1 Mia. Dollar
2011: 2,53 Mia. Dollar
2012: 2, 98 Mia. Dollar
2013: 2,47 Mia. Dollar
2014: 4,01 Mia. Dollar
In der Q&A-Runde stellte ich dem Podium die Frage, ob die Advertiser ebenfalls die Customer Journey messen. Dies wurde von allen Merchants bejat, d.h. die verschiedenen Touchpoints werden in den USA von einer Großteil der Advertiser schon getrackt. In den USA heißt es übrigens nicht Touchpoints, sondern „Sub-Channels“.
Im letzten Vortrag für heute ging es um “Affiliate Tactics, Opportunities, and Traffic Comparisons” von Kim Kaplan von Plentyoffish.
Dabei ging es vor allem um das Thema Conversionoptimierung, aber auch darum wie man Klicks auf seine Ads bekommen kann.
Tipps um Klicks zu erhalten:
– Call to Actions
– Branding
– Infos integrieren, über die angesprochene Person (Targeting)
– Dynamische Tags (Alter, Geschlecht…)
– Frequency Capping
Dabei präsentierte Kim auch eine Auswertung einer Brand-Kampagne. So konnte sie innerhalb von 3 Wochen die Pageviews von 12.000 Views/Tag auf 120.000 Views/Tag durch die Optimierung des Brand-Banners erhöhen.
Zum Schluss zeigte sie noch einige Ads, mit denen man die Performance erhöhen kann:
– Chat-Fenster Werbemittel
– Ads mit privaten Bildern
– Nackaufnahmen (Gray)
– Ads mit fehlenden Informationen
Hier noch ein Blick in den Meet Market, wo Advertiser und Netzwerke kleine Stände haben:
So, das wars für heute. Heute Abend ist noch Networking auf mehreren Partys angesagt. Die persönlichen Kontakte und Infos sind doch das eigentliche Highlight so einer Veranstaltung.