TikTok sorgt erneut für Schlagzeilen: Die Plattform öffnet sich verstärkt dem Affiliate-Marketing und ermöglicht es einigen Creatorn, Shopping-Links zu Produkten bei Drittanbietern wie Amazon, Walmart und Target direkt in ihre Videos zu integrieren. Damit schlägt TikTok eine neue Richtung ein, die das Potenzial hat, das Social Commerce-Ökosystem grundlegend zu verändern.
Warum TikToks neuer Schritt so bedeutsam ist
Affiliate-Marketing gehört längst zum festen Bestandteil des digitalen Marketings, doch TikTok hat bisher vor allem auf sein eigenes Ökosystem – insbesondere TikTok Shop – gesetzt. Mit der Zulassung von Drittanbieter-Affiliate-Links öffnet sich die Plattform einem breiteren Markt und ermöglicht Creatorn, von etablierten Affiliate-Netzwerken zu profitieren.
Die entscheidende Neuerung: Produkt-Links werden anders präsentiert als TikTok-Shop-Tags. Statt prominent eingeblendet zu werden, fügen sich die Links diskret in die Inhalte der Creator ein. Das könnte ein bewusster Schritt sein, um die User Experience nicht zu stören, gleichzeitig aber Creatorn mehr Monetarisierungsoptionen zu bieten.
Wie Affiliate-Shopping-Links das Social Commerce verändern könnten
1. Mehr Einnahmequellen für Creator
Creator können nun Produkte aus einer Vielzahl von Partnerprogrammen bewerben, ohne auf TikTok Shop angewiesen zu sein.
Praxisbeispiel:
Ein Tech-Influencer könnte in einem TikTok-Video direkt auf einen Affiliate-Links zu einer empfohlenen Kamera verweisen und über jeden Verkauf eine Provision verdienen – unabhängig davon, ob die Kamera bei TikTok Shop verfügbar ist.
2. Neue Möglichkeiten für Marken
Auch Marken profitieren von dieser Entwicklung. Sie können über TikTok Affiliates eine Zielgruppe erreichen, die sich stärker mit den Empfehlungen der Creator identifiziert.
3. Die Konkurrenz zwischen TikTok Shop und Drittanbietern
Interessant ist die Frage, wie sich die Zulassung von Drittanbieter-Links langfristig auf TikTok Shop auswirken wird. Während TikTok Shop die gesamte Customer Journey in der App abwickeln möchte, erlauben Affiliate-Links eine nahtlose Weiterleitung auf externe Plattformen wie Amazon.
Potenzial: Für Nutzer:innen könnte die Kombination beider Optionen mehr Komfort und Vertrauen schaffen, wenn sie nicht auf TikToks eigenes System beschränkt sind.
Rückblick: Social Commerce und Affiliate-Marketing
TikToks Schritt kommt nicht aus dem Nichts. Plattformen wie LTK (ehemals LikeToKnow.it) haben bereits vorgemacht, wie erfolgreich Affiliate-Modelle im Social Commerce sein können. Mit einem GMV (Gross Merchandise Volume) von über 4 Milliarden US-Dollar zeigt LTK, wie groß das Potenzial für Creator-getriebenen Handel ist.
Auch TikTok hat in der Vergangenheit bereits experimentiert, etwa mit der Möglichkeit, Produkte direkt bei Amazon zu kaufen. Mit der neuen Affiliate-Link-Integration scheint die Plattform nun einen strategischen Mix aus eigenem Shop und externen Partnerschaften anzustreben.
Fazit: Ein cleverer Schachzug mit großem Potenzial
Mit der Öffnung für Affiliate-Shopping-Links zeigt TikTok, dass es den Creator Commerce ernst nimmt. Während TikTok Shop weiterhin ausgebaut wird, bietet die neue Funktion mehr Flexibilität für Creator und Marken.
Ob diese Strategie langfristig TikTok Shops Erfolg gefährdet oder beide Systeme Hand in Hand arbeiten können, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: TikTok positioniert sich weiterhin als Vorreiter im Social Commerce – und könnte die Zukunft des Affiliate-Marketings entscheidend mitprägen.