Immer wieder hört man Gerüchte und Halbwahrheiten bzgl. der Entwicklung der Affiliate-Branche. Dass generell die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Inflation und die Energiekrise Auswirkungen auf den eCommerce haben, darauf sind wir bereits in der vierten Ausgabe unseres Podcasts Tacheles ausführlich eingegangen.
Dennoch gehört v.a. das Affiliate-Marekting als performancebasierter Kanal genau zu den Marketing-Gattungen die für Händler und Onlineshops hinsichtlich der Kosten nach wie vor am Besten kalkulierbar sind.
Doch am Besten lassen sich Entwicklungen immer durch Zahlen belegen. Deswegen wollen wir einmal zwei öffentliche Statistiken der Affiliate-Netzwerke Awin und CJ zum Anlass nehmen um uns das Wachstum der Affiliate-Branche genauer anzuschauen.
50% Wachstum bei Awin und ShareASale
Eine neue Studie der Performance Marketing Association und PwC zeigt, dass mehr als 9 Milliarden US-Dollar an Werbeausgaben auf die US-Affiliate und Partner-Marketingbranche entfallen.
Mithilfe der Umsatzzahlen von Awin und ShareASale konnte festgestellt werden, dass der Kanal um fast 50 % gewachsen ist. Die letzte Durchführung fand vor drei Jahren statt.
Laut der Studie wurden von der Branche Umsätze in Höhe von 71 Milliarden US-Dollar erzielt. Dies bedeutet, dass jeder 10. US-Dollar, der in den USA online ausgegeben wird, auf den Affiliate-Kanal zurückzuführen ist. Diese Wertigkeit unterstreicht die Fähigkeit des Kanals, den Umsatz von Marken zu steigern. Die letzte Analyse aus Deutschland hierzu ergab, dass jeder sechste im Online-Handel umgesetzte Euro auf Affiliate-Marketing zurückzuführen ist.
Hierbei spielen der rasante Aufstieg des E-Commerce während der Pandemie sowie das „Pay on Performance“-Modell eine wichtige Rolle. Diese haben dazu beigetragen, das Wachstum des Affiliate-Kanals zu beschleunigen, aber auch der ROAS (Return on Advertising Spend) in Höhe von rund 12 US-Dollar für jeden ausgegebenen Dollar, hat das Interesse der Werbetreibenden geweckt.
Publisher-Modelle wie Cashback, Prämien und Coupon- und Rabattseiten machen circa die Hälfte aller Einnahmen aus, aber auch Content-Seiten sind stark vertreten.
Die Studie basiert auf Umsatzzahlen, die sowohl aus Modelldaten als auch aus eingereichten Daten bestehen.
111,7% Wachstum bei CJ Affiliate Network
Auch das Affiliate-Netzwerk CJ hat vor Kurzem eine neue Studie veröffentlicht.
Daraus geht hervor, dass die Umsätze eines Onlineshops im Automotive-Bereich innerhalb eines Jahres um 111,7% gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahr gestiegen sind. Dies entspricht 1,3 Mio. US-Dollar Umsatz gegenüber 617.000,- US-Dollar im Vorjahr, im gleichen Zeitraum.
Auch der AOV stieg im Jahresvergleich um 16,8% was lt. CJ bedeutet, dass die Kund:innen die von Affiliates generiert wurden, im Lauf der Zeit mehr pro Verkauf ausgeben.
Wachstum in 2022
Beide Studien beziehen sich auf das Jahr 2021. Wie sich die Affiliate-Umsätze in 2022 weiter entwickeln, hängt sicherlich auch von geopolitischen Entwicklungen ab. Generell kann man allerdings schon jetzt einschätzen, dass Affiliate-Marketing einer der Kanäle sein wird, der auch weiterhin wachsen wird.
Desto mehr solcher Studien und Statistiken hierzu veröffentlicht werden, umso mehr lässt sich die Entwicklung auch mit Zahlen untermauern.