Wie die Criteo-DSGVO-Strafe das Display-Marketing im Affiliate-Marketing beeinflussen könnte

Die Welt des Online-Marketings hat gerade einen großen Schlag versetzt bekommen. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat die AdTech-Firma Criteo mit einer Strafe von 40 Millionen Euro belegt. Dieses Urteil könnte weitreichende Auswirkungen auf das Display-Marketing im Affiliate-Marketing haben. Aber wie genau?

Was ist passiert?

Criteo, ein Gigant im AdTech-Business, wurde wegen mehrerer Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bestraft. Die Verstöße umfassten Mängel in der Transparenz, Missachtung der Rechte der Betroffenen und fehlende Nachweise für die Einwilligung der Nutzer in die Verarbeitung ihrer Daten.

Das Unternehmen verfolgt die Navigation von Internetnutzern, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Dafür sammelt Criteo Browserdaten mithilfe eines Cookies, das auf Endgeräten der User gespeichert wird, wenn sie bestimmte Webseiten von Partnern besuchen.

Was bedeutet das für die Display-Partner im Affiliate-Marketing?

Transparenz ist der Schlüssel

Die Strafe gegen Criteo unterstreicht die Bedeutung von Transparenz in der Datenverarbeitung. Die Display-Partner müssen sicherstellen, dass die Zustimmung der Nutzer zur Verarbeitung ihrer Daten eingeholt werden und diese Zustimmung nachweisen können.

Die Rechte der Nutzer respektieren

Die Missachtung der Rechte der Nutzer, einschließlich des Rechts auf Widerruf der Einwilligung und Löschung der Daten, war ein weiterer wichtiger Verstoß. Die Partner müssen sicherstellen, dass diese Rechte respektiert und den Nutzern die Möglichkeit gegeben wird, ihre Einwilligung jederzeit zu widerrufen.

Datenschutz ist kein Witz

Die Höhe der Strafe zeigt, dass Datenschutzverstöße ernst genommen werden. Die Partner müssen sicherstellen, dass die DSGVO und andere Datenschutzgesetze eingehalten werden, um ähnliche Strafen zu vermeiden.

Was kommt als nächstes?

Dieses Urteil könnte einen Wendepunkt in der Art und Weise darstellen, wie Affiliate-Marketing betrieben wird. Es könnte zu einer stärkeren Betonung von Datenschutz und Transparenz führen und die Art und Weise verändern, wie Daten für das Display-Marketing verwendet werden.

Aber was denkst du? Wie wird dieses Urteil das Display-Marketing im Affiliate-Marketing beeinflussen? Werden wir eine Verschiebung hin zu mehr Datenschutz und Transparenz sehen? Oder wird es Business as usual sein? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!

Anmerkung von Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr:

1. Es gibt noch gar kein Urteil, sondern nur einen Beschluss der französischen Datenschutzbehörde. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig. Nach meinem Kenntnisstand, hat Criteo erklärt, sich vor Gericht gegen den Beschluss zu werden. Es bleibt also abzuwarten, ob die Entscheidung der Behörde tatsächlich auch vor Gericht bestätigt wird.

2. So neu ist die Rechtsansicht der französischen Datenschutzbehörde gar nicht im Kern. Die Ansicht wird auch von den deutschen Datenschutz Behörden vertreten. Auch in Deutschland laufen dazu verwaltungsrechtliche Verfahren.

3. Unabhängig von der Frage, auf welche Rechtsgrundlage man das Trackibg stützen will (Einwilligung oder berechtigter Interessen), sehe ich ehrlicherweise nicht, wie man tatsächlich die erforderliche Transparenz herstellen können sollte.

Foto von Tima Miroshnichenko

Markus Kellermann
Markus Kellermannhttps://www.affiliateblog.de
Markus Kellermann ist bereits seit 1999 im Online-Marketing tätig und Geschäftsführender Gesellschafter der Digital-Marketing-Agentur xpose360 GmbH mit Sitz in Augsburg. Als Autor hat Markus Kellermann bereits eine Vielzahl von Artikeln in Fachmagazinen publiziert. Zudem organisiert er mit der Affiliate Conference, dem Affiliate Innovation Day und der Influencer Conference drei der bedeutendsten Online-Marketing-Veranstaltungen und betreibt neben dem Affiliate-Portal affiliateBLOG.de auch den Podcast Affiliate MusixX.
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